Als ich noch ein Kind war, bildeten wir zwei Gruppen. Die eine Gruppe rief mit lauter Stimme:
„Wer hat Angst vor dem schwarzen Mann?“
Die Antwort war: „Niemand!“ — Und wenn er kommt?
„Dann laufen wir!“
Wir liefen uns dann entgegen und versuchten, hindurchzukommen oder einander zu fangen.
Die Bibel lehrt uns, dass Menschenfurcht zu Fall bringt. Auch die Jünger Jesu wurden damals massiv bedrängt. Ihnen wurde verboten, von Gottes Liebe zu erzählen und zu lehren. Mutig sagten sie vor dem Hohen Rat:
„Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen.“ Apostelgeschichte 5:29
Tatsächlich ist es im Alltag gar nicht so einfach. Wir sollen uns nicht über andere erheben und gleichzeitig keine neue Knechtschaft eingehen. Oft fürchten wir uns vor unseren Mitmenschen und machen uns unendlich viele Gedanken.
Damals fuhr ich jeden Tag mit Angst zur Arbeit. Mein ganzes Denken war davon geprägt, dass ich ständig überlegte, was die anderen wohl gerade über mich dachten. Ich fürchtete mich so sehr davor, meine Arbeit zu verlieren, dass ich völlig verkrampfte – und sie am Ende tatsächlich verlor.
Doch wir sollen auf Gott vertrauen, denn er sorgt für uns. Er möchte mit uns ins Gespräch kommen und sehnt sich nach Gemeinschaft mit uns. Er steht vor der Tür und klopft an. Er tritt die Tür nicht einfach ein, sondern wartet mit sehr großer Geduld auf uns.
Es ist einfach wunderbar, dass jeder Tag seine eigene Last und Mühe hat. Wir sollen uns nicht den Kopf darüber zerbrechen, wie es morgen oder gar nächste Woche weitergeht. Der Vater sorgt für uns und lenkt unsere Schritte, wenn wir ihm vertrauen.
Mich beeindruckt es sehr, wie mutig die Jünger Jesu ihren Glauben bekannt haben.
Ängste blockieren uns und sind letzten Endes nichts anderes als mangelndes Vertrauen. Wenn es uns mit Gottes Hilfe gelingt, uns unterzuordnen, dann brauchen wir uns auch vor einem Vorgesetzten nicht mehr zu fürchten und können mutig voranschreiten.
Jene Male, in denen wir gefallen sind, haben uns oft sehr wehgetan. Wir haben versucht, es allein zu schaffen. Doch ich bin sehr dankbar dafür, dass der Vater uns liebevoll wieder aufrichtet.
Gottes Wort sagt:
Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein! Jesaja 43:1
Amen.