Art des Beitrags: Stille Zeit mit Gott
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Die Beschneidung

In der Apostelgeschichte wird der Streit über die Beschneidung der Heiden ausführlich im 15. Kapitel beschrieben. Dieser Konflikt ist auch als das Apostelkonzil oder Jerusalemer Konzil bekannt. Hier ist eine Zusammenfassung des Konflikts und der Haltung des Neuen Testaments zur Beschneidung:

 

1. Der Streit in der Apostelgeschichte 15

 

  • Hintergrund: Einige jüdische Christen (oft als “Judaisten” bezeichnet) behaupteten, dass Heiden, die Christen werden wollten, sich nach dem mosaischen Gesetz beschneiden lassen müssten, um gerettet zu werden.
  • Debatte: Paulus und Barnabas stritten vehement gegen diese Forderung, da sie der Ansicht waren, dass der Glaube an Jesus Christus allein ausreichend für die Rettung sei. Sie reisten nach Jerusalem, um die Angelegenheit mit den Aposteln und Ältesten zu besprechen.
  • Apostelkonzil: Auf dem Konzil wurde das Thema diskutiert. Petrus sprach sich gegen die Verpflichtung zur Beschneidung aus und betonte, dass Gott keinen Unterschied zwischen Juden und Heiden mache und beide durch den Glauben an Jesus Christus gerettet würden. Jakobus, der Bruder Jesu, unterstützte diese Ansicht und schlug vor, den Heiden-Christen nur einige wenige Gebote aufzuerlegen, die keinen direkten Bezug zur Beschneidung hatten (z.B. Enthaltung von Götzenopferfleisch, Blut, Ersticktem und Unzucht).
  • Ergebnis: Es wurde entschieden, dass die Heiden nicht beschnitten werden müssen, um Christen zu sein. Diese Entscheidung markierte einen bedeutenden Schritt in der Entwicklung der frühen Kirche und der Abgrenzung des Christentums vom Judentum.

2. Die Haltung des Neuen Testaments zur Beschneidung

 

  • Galaterbrief: Paulus behandelt das Thema der Beschneidung ausführlich im Galaterbrief. Er argumentiert, dass die Beschneidung für Christen keine Rolle spielt und dass der Glaube an Christus das entscheidende Kriterium ist. In Galater 5,6 schreibt er: „Denn in Christus Jesus gilt weder Beschneidung noch Unbeschnittensein etwas, sondern der Glaube, der durch die Liebe tätig ist.“
  • Römerbrief: Auch im Römerbrief bekräftigt Paulus, dass die wahre Beschneidung eine geistliche ist und nicht eine körperliche. In Römer 2,29 heißt es: „Sondern ein Jude ist, wer es innerlich ist, und das ist die Beschneidung, die des Herzens, im Geist, nicht im Buchstaben.“
  • Philipperbrief: In Philipper 3,2-3 warnt Paulus vor denen, die auf die Beschneidung bestehen und erklärt: „Wir sind die Beschneidung, die wir im Geist Gottes dienen und uns Christi Jesu rühmen und uns nicht auf Fleisch verlassen.“

3. Zusammenfassung der Neutestamentlichen Haltung

 

Im Neuen Testament, besonders in den Schriften des Paulus, wird die Beschneidung als nicht notwendig für das Christentum dargestellt. Der Schwerpunkt liegt auf dem Glauben an Jesus Christus als dem entscheidenden Faktor für die Erlösung, unabhängig von der Erfüllung des jüdischen Gesetzes. Die Beschneidung wird metaphorisch als eine Herzensangelegenheit betrachtet, die sich durch den Glauben manifestiert, und nicht durch ein äußeres körperliches Zeichen.

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