Tochter Zion

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Der Begriff “Tochter Zion” ist eine poetische Bezeichnung für die Stadt Jerusalem im Alten Testament und symbolisiert ihre enge Verbindung zu Gott. In den Prophetenbüchern wie Jesaja, Sacharja und den Klageliedern wird Jerusalem als “Tochter Zion” beschrieben, um die Bedeutung der Stadt als Zentrum des Glaubens und göttlichen Wirkens zu verdeutlichen. In diesen Schriften wird der Stadt große Freude und Heil verheißen:

Im Buch Jesaja wird Jerusalem ermutigt, auf das kommende Heil zu vertrauen: „Sagt der Tochter Zion: Siehe, dein Heil kommt!“ (Jesaja 62,11). Im Buch Sacharja wird die Ankunft des gerechten Königs auf einem Esel angekündigt, was später auf den Einzug Jesu in Jerusalem bezogen wird: „Du, Tochter Zion, freue dich sehr, […] dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer“ (Sacharja 9,9). Die Klagelieder bringen die Trauer und Zerstörung Jerusalems zum Ausdruck, zeigen jedoch auch eine tiefe Hoffnung auf Trost und Wiederherstellung: „Woran soll ich dich halten, Tochter Zion, dass ich dich trösten könnte?“ (Klagelieder 2,13).

In christlichen Traditionen, insbesondere in der Adventszeit, wird diese Vorstellung durch das bekannte Lied „Tochter Zion, freue dich“ weitergeführt. Das Lied greift die biblische Metapher auf und drückt die freudige Erwartung der Ankunft des Messias aus, der nach biblischer Verheißung als König zu seiner Stadt kommt.