Sadduzäer

Die Sadduzäer waren eine jüdische religiöse Gruppe, die während der Zeit des Zweiten Tempels in Jerusalem (etwa 516 v. Chr. bis 70 n. Chr.) existierte. Sie gehörten zur aristokratischen und priesterlichen Elite und spielten eine bedeutende Rolle im religiösen und politischen Leben des antiken Judäa. Hier sind einige wesentliche Merkmale der Sadduzäer:

  1. Priesterliche Elite: Viele Sadduzäer stammten aus priesterlichen Familien und hatten oft hohe Ämter im Tempel inne. Sie standen häufig in Verbindung mit dem Hohenpriester und dem Tempelbetrieb.
  2. Konservative Theologie: Im Gegensatz zu den Pharisäern, einer anderen bedeutenden religiösen Gruppe dieser Zeit, lehnten die Sadduzäer die mündliche Überlieferung und viele der zusätzlichen Gesetze ab, die von den Pharisäern befolgt wurden. Sie hielten sich streng an den geschriebenen Text des Tanachs (der hebräischen Bibel).
  3. Kein Glaube an Auferstehung und Engel: Die Sadduzäer glaubten nicht an die Auferstehung der Toten, an Engel oder an ein Leben nach dem Tod, was sie in scharfen Gegensatz zu den Pharisäern brachte, die solche Überzeugungen vertraten.
  4. Politische Macht: Die Sadduzäer hatten erhebliche politische Macht und Einfluss, insbesondere in der Verwaltung des Tempels und der Zusammenarbeit mit den römischen Besatzern. Ihr Einfluss schwand jedoch nach der Zerstörung des Zweiten Tempels im Jahr 70 n. Chr.

Nach der Zerstörung des Tempels verloren die Sadduzäer ihre Grundlage und verschwanden schließlich aus der jüdischen Geschichte. Ihr Erbe ist vor allem durch ihre Opposition zu den Pharisäern und die Diskussionen in den Schriften des Neuen Testaments sowie der rabbinischen Literatur bekannt.

Rizpa
Kaiphas

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