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Sich selbst zu verleugnen ist ein zentraler Begriff im christlichen Glauben und bedeutet, seine eigenen Wünsche, Ziele, und Prioritäten zugunsten von Gottes Willen aufzugeben. Es ist ein Ausdruck von Hingabe und Demut, der zeigt, dass man sich ganz Gott und seinen Wegen unterstellt. Dieser Gedanke wird besonders deutlich in den Worten Jesu:

Markus 8:34:
„Wer mir nachfolgen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach.“

Bedeutung anhand der Bibel:

1. Hingabe an Gottes Willen

Sich selbst zu verleugnen bedeutet, die eigenen Wünsche und Bedürfnisse unter den Willen Gottes zu stellen. Jesus selbst lebte dies vor, besonders in Gethsemane, als er betete:

Matthäus 26:39:
„…doch nicht wie ich will, sondern wie du willst.“

2. Aufgabe des Egoismus

Selbstverleugnung verlangt, egoistische Ziele und Eigeninteressen loszulassen, um Gott zu dienen und anderen Menschen zu helfen. Es bedeutet, nicht länger sich selbst zum Mittelpunkt des Lebens zu machen.

Philipper 2:3-4:
„Tut nichts aus Eigennutz oder eitler Ehre willen, sondern in Demut achte einer den anderen höher als sich selbst. Und ein jeder sehe nicht auf das Seine, sondern auch auf das, was dem anderen dient.“

3. Bereitschaft, Opfer zu bringen

Selbstverleugnung kann bedeuten, Komfort oder sogar Sicherheit aufzugeben, um Gottes Berufung zu folgen. Dies schließt auch die Bereitschaft ein, für den Glauben Leid und Verfolgung zu ertragen.

Matthäus 10:38:
„Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mir nachfolgt, der ist meiner nicht wert.“

4. Neues Leben in Christus

Sich selbst zu verleugnen führt zu einem Leben, das von Christus geprägt ist. Es ist ein Sterben des alten, sündhaften Ichs und ein Leben in der Nachfolge Jesu.

Galater 2:20:
„Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir. Denn was ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt hat und sich selbst für mich dahingegeben.“

5. Verleugnung des sündhaften Lebens

Es bedeutet auch, Nein zu sagen zu Versuchungen und Sünden, die mit dem alten, selbstsüchtigen Leben verbunden sind.

Titus 2:11-12:
„Denn es ist erschienen die heilsame Gnade Gottes allen Menschen und nimmt uns in Zucht, dass wir absagen dem ungöttlichen Wesen und den weltlichen Begierden und besonnen, gerecht und fromm in dieser Welt leben.“

Praktische Aspekte der Selbstverleugnung:

• Tägliches Sterben des eigenen Ichs: Jeden Tag Entscheidungen treffen, die Gott ehren, auch wenn sie persönlich schwierig sind.
• Dienende Haltung: Sich in den Dienst anderer stellen und ihre Bedürfnisse höher achten als die eigenen.
• Nachfolge Jesu: Sein Leben an Jesu Beispiel ausrichten und seinen Geboten gehorchen.

Selbstverleugnung ist keine Selbstaufgabe im negativen Sinne, sondern ein bewusster Schritt, das eigene Leben in Gottes Hände zu legen, um ein erfüllteres, göttliches Leben zu führen.