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Diese Geschichte handelt von Erino Dapozzo, der hier seine eigene Weihnachtsgeschichte erzählt.

Es ist eine unendlich traurige, aber auch eine sehr schöne Weihnachtsgeschichte. Traurig, weil sie von der entsetzlichen Dunkelheit menschlicher Grausamkeit und Sünde spricht; schön, weil sie uns viel von der Menschen verändernden Liebe und Treue Gottes erfahren lässt.

Erino berichtet:

„Während der NS-Regierung wurde ich 1943 von einem deutschen Militärgericht zum Tode verurteilt. Da ich verheiratet war und vier Kinder hatte, wurde das Urteil in eine ‚mildere Strafe‘ umgewandelt. Man brachte mich in ein deutsches Konzentrationslager. Neun Monate nach meiner Einlieferung ins Lager wog ich nur noch 90 Pfund. Mein Körper war mit Wunden bedeckt, dazu hatte man mir den rechten Arm gebrochen und mich ohne ärztliche Behandlung gelassen.

Am Weihnachtsabend 1943 saß ich mit anderen Männern im Lager zusammen, als mich der Kommandant rufen ließ. Ich erschien mit entblößtem Oberkörper und barfuß. Er dagegen saß vor einer reich gedeckten, festlichen Tafel. Ich musste stehend zusehen, wie er eine Stunde lang aß. Und in dieser Stunde setzte er mir schwer zu, weil ich Christ war und meinen gefangenen Kameraden von der Hoffnung auf das ewige Leben und von Jesus Christus und seiner Liebe predigte. In diesem Augenblick wurde ich vom ‚Bösen‘ versucht, und ich hörte in meinem Herzen, wie der Teufel mir zuflüsterte: ‚Dapozzo, glaubst du immer noch an den Gott des dreiundzwanzigsten Psalms?‘ Und ich flehte still zu meinem himmlischen Vater um Kraft und Mut und konnte schließlich sagen: ‚Ja, ich glaube an Ihn!‘

Eine Ordonnanz brachte Kaffee und ein Päckchen Kekse herein. Der Lagerkommandant begann, auch diese zu essen. Dann wandte er sich an mich: ‚Deine Frau ist eine gute Köchin, Dapozzo.‘ Ich verstand nicht, was er damit meinte. Dann erklärte er mir: ‚Seit sieben Monaten schickt dir deine Frau Pakete mit kleinen Kuchen. Ich habe sie mit großem Vergnügen aufgegessen!‘

Wieder musste ich gegen die Versuchung ankämpfen, ihn zu hassen und Gott anzuklagen. Ich wusste, dass meine Frau und meine Kinder sehr wenig zu essen hatten. Von ihren ohnehin kargen Rationen hatten sie Mehl, Fett und Zucker abgespart, um mir etwas schicken zu können, und dieser Mann hier hatte die Nahrung meiner Kinder gegessen! Wieder flüsterte mir der Teufel zu: ‚Hasse ihn, Dapozzo, hasse ihn!‘ Und wieder betete ich. Und Gott bewahrte mich davor, dass der Hass von mir Besitz ergriff. Dann bat ich den Kommandanten, er möge mir doch einen der Kekse reichen. Ich wollte ihn nicht essen, sondern nur anschauen und an meine Kinder denken. Aber der Peiniger gewährte mir meine Bitte nicht. Stattdessen verfluchte er mich. Darauf sagte ich zu ihm: ‚Sie sind ein armer Mann, Kommandant, doch ich bin reich, denn ich glaube an Gott und bin durch das kostbare Blut Jesu Christi erlöst.‘ Da wurde er sehr böse und schickte mich ins Lager zurück.

Als der Krieg vorüber war und ich auf freiem Fuß war, hielt ich Ausschau nach diesem Lagerkommandanten. Die meisten einstmals befehlenden Offiziere waren erschossen worden; ihm jedoch war es gelungen, zu entkommen und unterzutauchen. Zehn Jahre lang suchte ich ihn vergebens. Doch schließlich fand ich ihn, und eines Tages ging ich ihn besuchen. Er erkannte mich nicht mehr wieder. Daraufhin sagte ich ihm: ‚Ich bin Nummer 17531. Erinnern Sie sich an Weihnachten 1943?‘ Nun erinnerte er sich an all das Grauen. Er und seine Frau bekamen plötzlich furchtbare Angst. Zitternd fragte er: ‚Sie sind gekommen, um sich zu rächen?‘ ‚Ja‘, antwortete ich und öffnete ein Paket, das ich mitgebracht hatte. Ein großer Kuchen kam zum Vorschein. Ich bat seine Frau, Kaffee zu kochen. Dann haben wir zusammen Kaffee getrunken und Kuchen gegessen. Der Mann sah mich völlig verwirrt an. Er konnte nicht verstehen, warum ich so handelte. Schließlich begann er zu weinen und bat mich um Verzeihung. Daraufhin sagte ich, dass ich ihm, um der Liebe Jesu Willen, vergeben hätte.

1. Johannes 4:19
Wir lieben, weil ER uns zuerst geliebt hat.

Ein Jahr später bekannte der ehemalige Lagerkommandant seine entsetzliche Schuld Jesus Christus, und auch seine Frau übergab ihr Leben Jesus. Beide durften befreiende Vergebung von allen ihren Sünden erfahren.

1. Johannes 1:9
Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist ER treu und gerecht, dass ER uns die Sünden vergibt und uns reinigt von jeder Ungerechtigkeit.

Weihnachten wird es dort, wo Menschen von ganzem Herzen vergeben.

Und wo Menschen die göttliche Botschaft vernehmen, Jesus als den Herrn ihres Lebens anzunehmen und demütig und dankbar bekennen:

Auch mir ist heute der Heiland geboren. Denn ER lädt mich ein, meinen Schmerz, meine Ängste, mein schlechtes Gewissen, all meine furchtbaren Verfehlungen und Sünden, ja, meine Einsamkeit und meine tiefe Traurigkeit Ihm zu übergeben.


Eine Geschichte über Hoffnung und Erlösung

Im 17. Jahrhundert lebte in England ein Mann namens John Bunyan. Dieser Mann wurde um seines Glaubens willen viele Jahre lang inhaftiert. Gefängnisse sind oft Orte der Tristesse, doch für Bunyan wurden sie zu einem Ort der Inspiration. Während seiner Gefangenschaft schrieb er ein wunderbares Buch 1, das bis heute relevant und beeindruckend ist. Es schildert das Leben eines Christen als eine gefährliche, abenteuerliche Wanderung voller Herausforderungen und Hoffnung.

Die Geschichte beginnt in der “Stadt Welt”, in der ein Mann in tiefer Unruhe lebt. Immer wieder denkt er: „Es stimmt hier etwas nicht. Ich bin friedelos und unglücklich. Ich muss hier raus!“ Verzweifelt sucht er Trost bei seiner Frau, doch sie wiegelt ab: „Du bist einfach nervös. Du brauchst nur Erholung.“ Doch die innere Unruhe lässt ihn nicht los.

Eines Tages wird ihm klar, dass er handeln muss. „Es hilft nichts“, denkt er. „Ich muss diese Stadt verlassen.“ Und so beginnt seine Reise. Doch kaum hat er sich auf den Weg gemacht, spürt er die Last seiner Schuld schwer auf seinen Schultern. Mühsam wandert er weiter, bis er auf einen Pfad stößt, der ihn ins Gebirge führt. Der Weg wird steiler, die Last auf seinem Rücken drückt ihn fast zu Boden. Er kann kaum noch weiter.

Dann, an einer Wegbiegung, sieht er plötzlich ein Kreuz vor sich. Beinahe kraftlos sinkt er davor nieder. Seine Hände klammern sich an das Kreuz, und er richtet seinen Blick nach oben. In diesem Augenblick geschieht das Wunder: Die schwere Last löst sich von seinen Schultern und rollt polternd in einen Abgrund. Der Mann spürt zum ersten Mal in seinem Leben echte Freiheit und Frieden.

Er erkennt, dass das Kreuz ein Symbol für die Erlösung ist, die nur durch Jesus Christus möglich ist. In seinem Herzen spricht er:

„Da blick ich auf und sehe
Im Geiste Gottes Lamm,
Wie es für mich geblutet hat
Und starb am Kreuzesstamm.

Dann muss ich schamhaft gestehn:
Zwei Wunder ich hier find:
Das Wunder seiner großen Lieb’,
Und meine großen Sünd’.“

Die Vergebung seiner Sünden erfüllt ihn mit tiefer Dankbarkeit. Der Heiland hat für ihn bezahlt, die Schuldkette ist zerbrochen, die Last ist verschwunden. Nun versteht er, warum die Reise aus der “Stadt Welt” notwendig war: Nur Jesus konnte ihm Frieden schenken und ihn erlösen.

Diese Geschichte erzählt von einem Glaubensweg, der jeden Menschen inspirieren kann, der auf der Suche nach Frieden und einem tieferen Sinn im Leben ist.