Suche:

An einem Freitagnachmittag, als die Sonne sich bereits dem Horizont neigte und die Straßen in ein warmes, goldenes Licht tauchte, ging Peter mit seiner Frau und seinen beiden Kindern durch die Stadt. Es war einer dieser friedlichen Tage, an denen alles leicht schien. Kinderlachen, der Duft von frischem Brot aus der Bäckerei, Straßenmusik irgendwo in der Ferne. Doch dieser Friede sollte nur wenige Augenblicke anhalten.

Am anderen Ufer des kleinen Flusses, der sich durch die Stadt schlängelte, stand ein Gemüsehändler. Er hatte gerade seine Waren für den Feierabend zusammengeräumt, als plötzlich drei kräftige junge Männer auftauchten. Ohne ein Wort zu verlieren, stürzten sie sich auf den Händler, rissen die Kasse an sich und traten wütend die Tische um. Tomaten rollten über das Pflaster, Äpfel platzten auf. Der Mann schrie auf – doch die Passanten blieben stehen, erstarrt, unfähig, etwas zu tun.

Peter sah das alles. Sein Herz schlug schneller. „Das kann doch nicht wahr sein“, murmelte er. Einer der Täter hatte einen auffälligen, großen, braunen Lockenkopf. Als die drei über die Brücke flohen, rief Peter: „Wartet hier! Ich hole sie!“ Seine Frau versuchte, ihn zurückzuhalten. „Peter, bleib hier! Das ist zu gefährlich!“ Doch in ihm war längst ein Entschluss gefallen.

Er rannte los, über die Brücke, der Adrenalinspiegel hoch, die Gedanken lautlos. Als er den Lockenkopf erreichte, packte er ihn am Haar, drückte ihn zu Boden und hielt ihn in einem Griff fest, den er irgendwann einmal im Fernsehen gesehen hatte. Der junge Mann schrie: „Au! Lass mich los!“ Doch Peter presste nur die Zähne zusammen. „Nein. Ich weiß, was du getan hast.“

Er zerrte ihn in die nächste Bäckerei. Die Leute schauten überrascht auf, als Peter rief: „Dieser Mann ist ein Straftäter! Ruft die Polizei!“ Doch niemand bewegte sich. Eine ältere Frau stand mit einer Brötchentüte in der Hand da, die Verkäuferin schwatzte weiter mit einem Kunden, als wäre nichts geschehen.

„Holen Sie die Polizei!“, rief Peter erneut, doch niemand reagierte.

In seiner Verzweiflung griff er nach einer großen Sahnetorte auf dem Tresen und schleuderte sie der Verkäuferin entgegen. „Holen Sie endlich die Polizei!“, brüllte er.

Die Frau stand da, völlig entsetzt, die Torte tropfte von ihrer Schürze. „Sind Sie verrückt geworden?“, rief sie.

„Ich halte diesen Mann fest, weil er gerade einen Händler überfallen hat!“, schrie Peter. „Er hat die Kasse gestohlen, die Stände zerstört – und keiner tut etwas!“

Die Leute starrten ihn an. Schweigen.

In diesem Moment trat ein junger Mann in die Bäckerei. Er hatte eine Tasse Kaffee in der Hand, trug einfache Kleidung und eine ruhige Ausstrahlung. Er sah die Szene – den festgehaltenen Täter, der unter Schmerzen wimmerte, und den wütenden Peter, der zitterte vor Zorn und Überforderung.

Der junge Mann stellte seine Tasse auf den Tresen und sagte leise, aber mit Nachdruck:

„Glaube an den Herrn Jesus Christus, und du wirst frei sein.“

Der Täter blickte auf. Etwas in diesem Satz traf ihn mitten ins Herz.

Er hatte in seinem Leben viele Menschen verletzt. Er war wütend auf die Welt, auf seinen Vater, der ihn als Kind geschlagen hatte, auf eine Gesellschaft, die ihn längst aufgegeben hatte. Aber jetzt – in diesem Moment – schien es, als würde das Licht durch einen winzigen Spalt seiner Seele brechen.

„Ich glaube“, sagte er mit schwacher Stimme. „Bitte, vergib mir. Ich war übermütig, ich… ich wollte stark wirken. Aber ich bin es nicht. Ich habe immer nur Menschen verletzt.“

Peter schüttelte den Kopf. „Ich glaube dir nicht. Du bist ein Verbrecher. Du musst bestraft werden.“

Doch der Mann mit dem Kaffee trat näher und sah Peter ruhig an.

„Peter, glaubst du an die Vergebung durch Jesus Christus?“

„Ich glaube an Gerechtigkeit“, antwortete Peter heftig. „Er hat beim Gemüsehändler alles zerstört. Das muss gesühnt werden!“

Der junge Mann nickte. „Diese Tat wurde gesühnt. Dafür ist Jesus Christus gestorben. Wir alle tragen Schuld. Wir alle haben Unrecht getan – manche mit der Faust, manche mit Worten, manche in Gedanken. Aber keiner kann sich selbst reinwaschen. Nur Vergebung kann das.“

Er erzählte von dem Mann am Kreuz – dem Verbrecher, der neben Jesus hing und kurz vor seinem Tod sagte: „Gedenke an mich, wenn du in dein Reich kommst.“ Und Jesus antwortete ihm: „Heute wirst du mit mir im Paradies sein.“

Peter schwieg. Er sah den jungen Dieb an, der weinte. Dann spürte er, wie die Wut aus seinem Körper wich, wie etwas anderes in ihm Platz nahm – ein Schmerz, aber auch Frieden.

„Ist er… ist Jesus auch für meine Schuld gestorben?“, fragte Peter leise.

„Ja“, sagte der junge Mann. „Auch für deine.“

In diesem Moment standen sie alle drei still. Keine Sirenen, kein Geschrei. Nur die Stille, durchbrochen vom Summen der Kühltresen. Peter ließ den Griff los. Der junge Täter fiel ihm um den Hals, weinte. Sie beteten zusammen – mitten in der Bäckerei, zwischen Sahnetorten und Brötchen.

Danke, Jesus, dass du für unsere Schuld gestorben bist“, sagte der junge Mann mit dem Kaffee.

An diesem Freitagnachmittag geschah ein kleines Wunder.

Der junge Täter mit dem braunen Lockenkopf fand zum Glauben an Jesus Christus.

Und auch Peter – der eben noch dachte, Gerechtigkeit entstünde durch Strafe – begriff, dass wahre Gerechtigkeit nur durch Vergebung entsteht.

Als sie später zu seiner Familie zurückgingen, erzählte Peter alles. Seine Frau nahm ihn in den Arm.

Und während die Sonne unterging, war in dieser kleinen Stadt etwas geschehen, das keine Polizei und kein Gericht je hätte bewirken können: Ein Herz war neu geworden.

Amen.


Epilog

Vielleicht hast du dich beim Zuhören gefragt, was aus der Gerechtigkeit geworden ist. Ob der Gemüsehändler seine Kasse zurückbekam. Ob die Täter bestraft wurden. Ob am Ende alles wieder gut wurde. Doch die Geschichte lässt das offen – und genau das ist ihre Botschaft.

Denn sie ist kein Tatsachenbericht, sondern ein Traum. Ein Traum, der uns spüren lässt, wie sehr in uns der Wunsch nach Gerechtigkeit lebt. Wir alle tragen diesen Drang in uns – das Bedürfnis, Unrecht zu vergelten, Schuld zu bestrafen, Recht wiederherzustellen. Aber Gottes Gerechtigkeit funktioniert anders. Sie gründet sich nicht auf Strafe, sondern auf Vergebung.

Gott ist gerecht. Und gerade weil er gerecht ist, bietet er Vergebung an. Wir alle haben Schuld auf uns geladen – durch unsere Worte, Taten und Gedanken. Doch wenn wir unsere Sünden bekennen, ist Gott treu und gerecht und vergibt uns unsere Schuld. Vollständig. Ohne Rest.

Das „Gemüse unseres Alltags“, die kleinen Dinge, über die wir uns aufregen, um die wir streiten, mag wichtig erscheinen. Aber am Ende geht es um etwas Größeres: dass wir bereit sind, unsere Schuld einzugestehen und neu anzufangen.

Wir werden Menschen begegnen, die uns herausfordern, die uns verletzen oder provozieren. Doch gerade dann zeigt sich, ob wir wirklich verstanden haben, was Vergebung bedeutet.

So wie jener junge Mann in der Bäckerei seine Kaffeetasse beiseitestellte, um Gottes Wort zu sprechen, so sind auch wir aufgerufen, unsere Bequemlichkeit abzulegen und mutig vom Glauben zu zeugen.

Denn echte Gerechtigkeit entsteht nicht dort, wo Strafe vollzogen wird – sondern dort, wo Vergebung geschieht.

Und genau dort beginnt neues Leben.

Corrie ten Boom berichtet in ihrem Buch Die Zuflucht von einem besonders eindrucksvollen Erlebnis der Vergebung, das sich nach dem Zweiten Weltkrieg ereignete. Nach einer ihrer Vorträge in Deutschland über Vergebung und die Liebe Gottes kam ein Mann auf sie zu, den sie sofort wiedererkannte: Er war ein ehemaliger Wärter aus dem Konzentrationslager Ravensbrück, wo sie und ihre Schwester Betsie inhaftiert gewesen waren.

Der Mann erkannte sie jedoch nicht und berichtete, dass er nach dem Krieg Christ geworden sei. Er erzählte, dass er Vergebung für seine Taten im Lager erlangt habe, und sagte dann: „Fräulein, Sie sprachen in Ihrem Vortrag über Vergebung. Werden Sie mir vergeben?“

Er streckte Corrie die Hand entgegen. In diesem Moment war sie innerlich mit einem starken Kampf konfrontiert, weil die Erinnerungen an das Leid und den Verlust ihrer Schwester noch tief in ihr saßen. Dennoch wusste sie, dass sie im Gehorsam gegenüber Gott handeln musste. In einem Akt des Glaubens und des Gehorsams streckte sie ihre Hand aus, ergriff die seine und vergab ihm.

Corrie beschreibt diesen Moment als etwas Übernatürliches: Während sie ihm die Hand reichte, spürte sie, wie die Liebe Gottes durch sie hindurchfloss, und sie erlebte eine tiefgreifende innere Befreiung. Dieses Erlebnis wurde für sie zu einem eindrucksvollen Zeugnis der Macht der Vergebung, die nur durch die Kraft Gottes möglich ist.

Dieses Ereignis wurde zu einem der bekanntesten Momente in ihrem Leben und verkörpert ihre Botschaft, dass echte Vergebung selbst den schlimmsten Feinden gegenüber möglich ist, wenn man sich auf Gott verlässt.

  1. Vergesslichkeit Gottes gegenüber unseren Sünden:

    • Jesaja 43,25: “Ich, ich tilge deine Übertretungen um meinetwillen und will deiner Sünden nicht gedenken.”
      • Diese Passage zeigt, dass Gott bereit ist, unsere Sünden zu vergessen und uns zu vergeben, wenn wir bereuen.
    • Hebräer 8,12: “Denn ich werde gnädig sein gegen ihre Ungerechtigkeiten, und ihrer Sünden und ihrer Gesetzlosigkeiten werde ich nicht mehr gedenken.”
      • Hier wird das Neue Testament zitiert, das Gottes Gnade und Vergebung unterstreicht, indem er unsere Sünden vergisst.
  2. Die Mahnung, Gott und seine Gebote nicht zu vergessen:

    • 5. Mose 6,12: “Hüte dich, dass du den HERRN nicht vergisst, der dich aus dem Land Ägypten, aus dem Haus der Knechtschaft, herausgeführt hat.”
      • Diese Stelle erinnert die Gläubigen daran, Gottes Erlösung und seine Gebote nicht zu vergessen.
    • Psalm 103,2: “Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat!”
      • Der Psalmist ermutigt dazu, dankbar zu sein und sich an Gottes Wohltaten zu erinnern.
  3. Menschliche Vergesslichkeit und ihre Folgen:

    • Jakobus 1,23-24: “Denn wer nur Hörer des Wortes ist und nicht Täter, der gleicht einem Mann, der sein natürliches Angesicht im Spiegel betrachtet. Denn er hat sich selbst betrachtet und ist weggegangen, und er hat sogleich vergessen, wie er gestaltet war.”
      • Diese Passage warnt vor dem Vergessen des Wortes Gottes und ruft dazu auf, es in die Tat umzusetzen.
  4. Ermutigung zur Erinnerung:

    • 2.Petrus 1,12-15: Petrus schreibt, dass er die Gläubigen stets an die Wahrheiten des Glaubens erinnern will, obwohl sie sie bereits kennen, um sie in ihrer Erinnerung wachzuhalten.

Zusammengefasst betont die Bibel sowohl die Wichtigkeit des Erinnerns als auch die Gnade der Vergesslichkeit Gottes. Menschen sollen sich an Gottes Wohltaten und Gebote erinnern, während sie darauf vertrauen können, dass Gott ihre bereuten Sünden vergisst.

1. Korinther 15:10
10 Aber durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin. Und seine Gnade an mir ist nicht vergeblich gewesen, sondern ich habe viel mehr gearbeitet als sie alle; nicht aber ich, sondern Gottes Gnade, die mit mir ist.

Durch Gottes Gnade sind wir lebendig

Oft meinen wir, dass es unser eigener Verdienst ist (Epheser 2:8), was wir erlangt haben. Wir nehmen Veränderung wahr und meinen, dass es das eigene Bemühen in unserem Leben ist.  Es ist Gottes Wirken an uns. Er schafft diese wunderbare Veränderung, die zum Leben führt.

Gott möchte, dass wir untadelig vor Ihm stehen.

Wir werden im Alltag deshalb gezüchtigt. (Hebräer 12:6) Wir erleben Schwierigkeiten, weil unser neuer Geist gegen das Fleisch streitet (Galater 5:17). Mit diesem Kampf haben wir täglich zu tun.

Die große Veränderung

Der Apostel Paulus hat diese Metamorphose durchlaufen. Er hat eine Wiedergeburt erlebt und einen neuen Namen geschenkt bekommen. Er wurde vom Verfolger zum Nachfolger.
Der Vater zeigte Paulus in unzähligen Anfechtungen, welch große Not er den Kindern Gottes bereitet hatte. Er wurde vom Jäger zum Gejagten und ein Verkündiger des Glaubens. (2. Korinther 11:23–28)

Wir stehen uns oft selbst im Wege

Oft stehen wir uns selbst im Wege. Aus Gnade errettet zu sein, scheint uns zu wenig oder gar zu billig zu sein. Es widerstrebt uns, wir wollen selbst etwas schaffen und unser eigener Herr sein.  Dieses fleischliche Denken müssen wir komplett ablegen. Ohne Christus können wir nichts tun. Das Wollen uns das Vollbringen schenkt er alleine.

In der Jugend sangen wir mal ein Lied:

Es geht ohne Gott in die Dunkelheit, aber mit Ihm gehen wir ins Licht. Sind wir ohne Gott, wacht die Angst sich breit, aber mit ihm fürchten wir uns nicht.

Abschließen möchte ich meine Stille Zeit mit folgenden Versen:

Römer 8:31-34
Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein? 32 Der auch seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern hat ihn für uns alle dahingegeben – wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken? 33 Wer will die Auserwählten Gottes beschuldigen? Gott ist hier, der gerecht macht. 34 Wer will verdammen? Christus Jesus ist hier, der gestorben ist, ja vielmehr, der auch auferweckt ist, der zur Rechten Gottes ist und uns vertritt.

Gott ist mit uns… Amen.

 

 

Die Galater haben sich rasant von der Lehre abbringen lassen. Paulus sagt noch mal in aller Deutlichkeit, dass er nicht Menschen gefolgt ist, sondern allein auf Jesus Christus vertraut.

Galater 1:8 8 Aber auch wenn wir oder ein Engel vom Himmel euch ein Evangelium predigen würden, das anders ist, als wir es euch gepredigt haben, der sei verflucht.

Die Berufung des Paulus zum Apostel

Er hat es nicht von Menschen angenommen, sondern allein von dem Herrn Jesus Christus. Er ist nun sein Knecht geworden. Paulus berichtet von seinem alten Leben, als er noch die Christen verfolgt hatte. Er erkannte, dass Gott ihn schon damals ausgesondert hatte, um unter den Heiden zu predigen.

Galater 1:15 15
Als es aber Gott wohlgefiel, der mich von meiner Mutter Leib an ausgesondert und durch seine Gnade berufen hat,…

Die Geschwister wussten von seiner Vergangenheit und hatten auch anfangs große Angst, da er ein Christenverfolger war. Ich empfinde es als wunderbar, wie Gott gerade den Bruder Paulus gebrauchte, um das Evangelium den Heiden zu bringen.

 

1.Petrus 1:15 … sondern wie der, der euch berufen hat, heilig ist, sollt auch ihr heilig sein in eurem ganzen Wandel.

Unser Wandel in der Welt soll heilig sein. Wir sollen nicht mehr das alte Leben leben. Damals spricht Petrus haben wir ein ungeistliches Leben geführt.

Denn ihr wisst, dass ihr nicht mit vergänglichem Silber oder Gold erlöst seid. ( 1.Petrus 1:18 )

  • Er ist heilig so sollen wir heilig sein
  • Er ist barmherzig, so sollen wir barmherzig sein
  • Er wohnt in uns, so soll unser Wandel unfehlbar sein.

Das tote fleischliche Leben ist wie Gras. Es vergeht, es verdort und es wird wie Staub hinweg getragen werden. Es hat keinen Bestand. Wer auf das Fleisch sein Leben sät, der wird auch von dem Fleisch ernten. (Galater 6:8)