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Petrus dachte, dass bestimmte Speisen unrein seien, weil dies im jüdischen Gesetz, insbesondere in den Reinheitsvorschriften des Alten Testaments, so festgelegt war. Im Buch Levitikus (3. Mose) und im Deuteronomium (5. Mose) werden detaillierte Vorschriften darüber gegeben, welche Tiere als rein und damit essbar gelten und welche als unrein und somit verboten sind. Zum Beispiel galten Schweine, Hasen und bestimmte Fischarten ohne Flossen und Schuppen als unrein.

Diese Vorschriften waren tief in der jüdischen Kultur und Religion verankert. Für Petrus, der als Jude aufgewachsen war, waren diese Gesetze selbstverständlich und galten als von Gott gegeben.

Die Idee, dass bestimmte Speisen unrein seien, wurde in der Apostelgeschichte 10 auf den Prüfstand gestellt. In dieser Passage hat Petrus eine Vision, in der er ein Tuch sieht, das vom Himmel herabkommt, gefüllt mit verschiedenen Tieren, darunter auch solche, die nach jüdischem Gesetz als unrein galten. Eine Stimme fordert ihn auf, diese Tiere zu schlachten und zu essen. Petrus weigert sich zunächst, weil er diese Speisen als unrein betrachtet. Doch die Stimme antwortet: „Was Gott gereinigt hat, das halte du nicht für unrein.“

Diese Vision symbolisierte eine tiefere spirituelle Wahrheit: Gott machte klar, dass die Reinheitsvorschriften des Alten Testaments nicht mehr bindend waren und dass das Evangelium für alle Menschen bestimmt war, nicht nur für die Juden. Dies war ein entscheidender Moment in der frühen christlichen Kirche, der den Weg für die Aufnahme von Nichtjuden in die christliche Gemeinschaft ebnete.

Stille Zeit mit Gott
Schlagwörter: GriechenΙHeidenΙJuden
Eigenschaft Juden Griechen Heiden
Kenntnis der Schrift Besitzen die Heilige Schrift (Tanach) Möglicher Zugang zu philosophischen Lehren Kein Zugang zur Offenbarung Gottes
Gottesdienst Opferdienst im Tempel Vielfältige Götterverehrung, Rituale Götzendienst, verschiedene Götterverehrung
Errettung Berufung auf das Gesetz Gottes Suche nach Weisheit und Erkenntnis In Unwissenheit und Sünde gefangen
Beziehung zu Gott Erwählung als Gottes Volk Suche nach Weisheit und Erkenntnis In Finsternis und Sünde
Gnade und Gerechtigkeit Betonung auf Gehorsam gegenüber dem Gesetz Betonung auf Weisheit und philosophischer Tugend Betonung auf Macht und Eigeninteresse
Messias-Erwartung Erwarten den kommenden Messias Keine spezifische Messias-Erwartung Keine spezifische Messias-Erwartung
Verhältnis zu Christus Teilweise Ablehnung, teilweise Annahme Jesu Philosophische Neugierde über Jesus Christus Keine Kenntnis von Jesus Christus

Erklärungen zu den Bibelstellen nach Martin Luther:

  1. Juden:

    • Bibelstelle: Römer 9, 4-5 („die Israeliten, deren die Kindschaft ist und die Herrlichkeit und der Bund und das Gesetz und der Gottesdienst und die Verheißungen; deren auch die Väter sind und aus welchen Christus ist nach dem Fleisch, der da ist Gott über alles, gepriesen in Ewigkeit. Amen.“)
    • Lutherische Erklärung: Die Juden wurden als das auserwählte Volk Gottes betrachtet, das das Gesetz empfangen hat und die Verheißungen Gottes bewahrte.
  2. Griechen:

    • Bibelstelle: 1. Korinther 1, 22-24 (“Die Juden fordern Zeichen, und die Griechen fragen nach Weisheit; wir aber predigen Christus als den Gekreuzigten, den Juden ein Ärgernis und den Griechen eine Torheit; denen aber, die berufen sind, Juden und Griechen, predigen wir Christus als Gottes Kraft und Gottes Weisheit.“)
    • Lutherische Erklärung: Griechen suchten Weisheit durch Philosophie und Rationalität und sahen das Kreuz als Torheit an.
  3. Heiden:

    • Bibelstelle: Epheser 2, 11-13 (“Darum denkt daran, dass ihr, die ihr einst Heiden im Fleisch wart und Unbeschnittenen genannt wurdet von denen, die genannt sind Beschnittene im Fleisch, die mit der Hand geschieht, dass ihr zu der Zeit ohne Christus wart, ausgeschlossen vom Bürgerrecht Israels und fremd den Bund der Verheißung; hattet keine Hoffnung und wart ohne Gott in der Welt. Nun aber in Christus Jesus seid ihr, die ihr einst fern wart, nahe geworden durch das Blut Christi.”)
    • Lutherische Erklärung: Heiden wurden als von Gott entfernt und in Sünde und Dunkelheit lebend betrachtet, bis sie durch Christus errettet wurden.