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Hiob 42:7-9 (Die Luther-Bibel 1984, 1999) 7 Als nun der HERR diese Worte mit Hiob geredet hatte, sprach er zu Elifas von Teman: Mein Zorn ist entbrannt über dich und über deine beiden Freunde; denn ihr habt nicht recht von mir geredet wie mein Knecht Hiob. 8 So nehmt nun sieben junge Stiere und sieben Widder und geht hin zu meinem Knecht Hiob und opfert Brandopfer für euch; aber mein Knecht Hiob soll für euch Fürbitte tun; denn ihn will ich erhören, dass ich nicht töricht an euch handle. Denn ihr habt nicht recht von mir geredet wie mein Knecht Hiob. 9 Da gingen hin Elifas von Teman, Bildad von Schuach und Zofar von Naama und taten, wie der HERR ihnen gesagt hatte. Und der HERR erhörte Hiob.

Hiob 26 (Die Luther-Bibel 1984, 1999) 1 Hiob antwortete und sprach: 2 Wie sehr stehst du dem bei, der keine Kraft hat, hilfst du dem, der keine Stärke in den Armen hat! 3 Wie gibst du Rat dem, der keine Weisheit hat, und lehrst ihn Einsicht in Fülle! 4 Mit wessen Hilfe redest du? Und wessen Geist geht von dir aus? 5 Die Schatten drunten erbeben, das Wasser und die darin wohnen. 6 Das Totenreich ist aufgedeckt vor ihm, und der Abgrund hat keine Decke. 7 Er spannt den Norden aus über dem Leeren und hängt die Erde über das Nichts. 8 Er fasst das Wasser zusammen in seine Wolken, und die Wolken zerreißen darunter nicht. 9 Er verhüllt seinen Thron und breitet seine Wolken davor. 10 Er hat am Rande des Wassers eine Grenze gezogen, wo Licht und Finsternis sich scheiden. 11 Die Säulen des Himmels zittern und entsetzen sich vor seinem Schelten. 12 Durch seine Kraft hat er das Meer erregt, und durch seine Einsicht hat er Rahab zerschmettert. 13 Am Himmel wurde es schön durch seinen Wind, und seine Hand durchbohrte die flüchtige Schlange. 14 Siehe, das sind nur die Enden seiner Wege, und nur ein leises Wörtlein davon haben wir vernommen. Wer will aber den Donner seiner Macht verstehen?

Hiob 27 (Die Luther-Bibel 1984, 1999) 1 Und Hiob fuhr fort mit seinem Spruch und sprach: 2 So wahr Gott lebt, der mir mein Recht verweigert, und der Allmächtige, der meine Seele betrübt 3 – solange noch mein Odem in mir ist und der Hauch von Gott in meiner Nase –: 4 Meine Lippen reden nichts Unrechtes, und meine Zunge sagt keinen Betrug. 5 Das sei ferne von mir, dass ich euch Recht gebe; bis mein Ende kommt, will ich nicht weichen von meiner Unschuld. 6 An meiner Gerechtigkeit halte ich fest und lasse sie nicht; mein Gewissen beißt mich nicht wegen eines meiner Tage. 7 Meinem Feind soll es gehen wie dem Gottlosen und dem, der sich gegen mich auflehnt, wie dem Ungerechten. 8 Denn was ist die Hoffnung des Ruchlosen, wenn Gott mit ihm ein Ende macht und seine Seele von ihm fordert? 9 Meinst du, dass Gott sein Schreien hören wird, wenn die Angst über ihn kommt? 10 Oder kann er an dem Allmächtigen seine Lust haben und Gott allezeit anrufen? 11 Ich will euch über Gottes Tun belehren, und wie der Allmächtige gesinnt ist, will ich nicht verhehlen. 12 Siehe, ihr habt es selber gesehen; warum bringt ihr dann so unnütze Dinge vor? 13 Das ist der Lohn eines gottlosen Menschen bei Gott und das Erbe der Tyrannen, das sie vom Allmächtigen bekommen: 14 Werden seine Söhne groß, so werden sie eine Beute des Schwerts; und seine Nachkommen werden an Brot nicht satt. 15 Die ihm übrig bleiben, wird der Tod ins Grab bringen, und seine Witwen werden nicht weinen. 16 Wenn er Geld zusammenbringt wie Staub und schafft Kleider an, wie man Lehm aufhäuft, 17 so wird er’s zwar anschaffen, aber der Gerechte wird’s anziehen, und dem Unschuldigen wird das Geld zuteil. 18 Er baut sein Haus wie eine Spinne und wie ein Wächter eine Hütte macht. 19 Reich legt er sich nieder, aber wird’s nicht noch einmal tun können; tut er seine Augen auf, dann ist nichts mehr da. 20 Es wird ihn Schrecken überfallen wie Wasserfluten; des Nachts nimmt ihn der Sturmwind fort. 21 Der Ostwind wird ihn wegführen, dass er dahinfährt, und wird ihn von seinem Ort hinwegwehen. 22 Das wird er über ihn bringen und ihn nicht schonen; vor seiner Gewalt muss er immer wieder fliehen. 23 Man wird über ihn mit den Händen klatschen und über ihn zischen, wo er gewesen ist.

Hiob 25 (Die Luther-Bibel 1984, 1999) 1 Da antwortete Bildad von Schuach und sprach: 2 Herrschaft und Schrecken ist bei ihm, der Frieden schafft in seinen Höhen. 3 Wer will seine Scharen zählen? Und über wem geht sein Licht nicht auf? 4 Und wie kann ein Mensch gerecht sein vor Gott? Und wie kann rein sein ein vom Weibe Geborener? 5 Siehe, auch der Mond scheint nicht hell, und die Sterne sind nicht rein vor seinen Augen – 6 wie viel weniger der Mensch, eine Made, und das Menschenkind, ein Wurm!

Hiob 19 (Die Luther-Bibel 1984, 1999) 1 Hiob antwortete und sprach: 2 Wie lange plagt ihr doch meine Seele und peinigt mich mit Worten! 3 Ihr habt mich nun zehnmal verhöhnt und schämt euch nicht, mir so zuzusetzen. 4 Habe ich wirklich geirrt, so trage ich meinen Irrtum selbst. 5 Wollt ihr euch wahrlich über mich erheben und wollt mir meine Schande beweisen? 6 So merkt doch endlich, dass Gott mir unrecht getan hat und mich mit seinem Jagdnetz umgeben hat. 7 Siehe, ich schreie »Gewalt!« und werde doch nicht gehört; ich rufe, aber kein Recht ist da. 8 Er hat meinen Weg vermauert, dass ich nicht hinüberkann, und hat Finsternis auf meinen Steig gelegt. 9 Er hat mir mein Ehrenkleid ausgezogen und die Krone von meinem Haupt genommen. 10 Er hat mich zerbrochen um und um, dass ich dahinfuhr, und hat meine Hoffnung ausgerissen wie einen Baum. 11 Sein Zorn ist über mich entbrannt, und er achtet mich seinen Feinden gleich. 12 Vereint kommen seine Kriegsscharen und haben ihren Weg gegen mich gebaut und sich um meine Hütte her gelagert. 13 Er hat meine Brüder von mir entfernt, und meine Verwandten sind mir fremd geworden. 14 Meine Nächsten haben sich zurückgezogen, und meine Freunde haben mich vergessen. 15 Meinen Hausgenossen und meinen Mägden gelte ich als Fremder; ich bin ein Unbekannter in ihren Augen. 16 Ich rief meinen Knecht und er antwortete mir nicht; ich musste ihn anflehen mit eigenem Munde. 17 Mein Odem ist zuwider meiner Frau, und den Söhnen meiner Mutter ekelt’s vor mir. 18 Selbst die Kinder geben nichts auf mich; stelle ich mich gegen sie, so geben sie mir böse Worte. 19 Alle meine Getreuen verabscheuen mich, und die ich lieb hatte, haben sich gegen mich gewandt. 20 Mein Gebein hängt nur noch an Haut und Fleisch, und nur das nackte Leben brachte ich davon. 21 Erbarmt euch über mich, erbarmt euch, meine Freunde; denn die Hand Gottes hat mich getroffen! 22 Warum verfolgt ihr mich wie Gott und könnt nicht satt werden von meinem Fleisch? 23 Ach dass meine Reden aufgeschrieben würden! Ach dass sie aufgezeichnet würden als Inschrift, 24 mit einem eisernen Griffel in Blei geschrieben, zu ewigem Gedächtnis in einen Fels gehauen! 25 Aber ich weiß, dass mein Erlöser lebt, und als der Letzte wird er über dem Staub sich erheben. 26 Und ist meine Haut noch so zerschlagen und mein Fleisch dahingeschwunden, so werde ich doch Gott sehen. 27 Ich selbst werde ihn sehen, meine Augen werden ihn schauen und kein Fremder. Danach sehnt sich mein Herz in meiner Brust. 28 Wenn ihr sprecht: Wie wollen wir ihn verfolgen und eine Sache gegen ihn finden!, 29 so fürchtet euch selbst vor dem Schwert; denn das sind Missetaten, die das Schwert straft, damit ihr wisst, dass es ein Gericht gibt.

Hiob 18 (Die Luther-Bibel 1984, 1999) 1 Da antwortete Bildad von Schuach und sprach: 2 Wie lange wollt ihr auf Worte Jagd machen? Habt doch Einsicht; danach wollen wir reden! 3 Warum werden wir geachtet wie Vieh und sind so töricht in euren Augen? 4 Willst du vor Zorn bersten? Soll um deinetwillen die Erde veröden und der Fels von seiner Stätte weichen? 5 Dennoch wird das Licht der Gottlosen verlöschen, und der Funke seines Feuers wird nicht leuchten. 6 Das Licht wird finster werden in seiner Hütte und seine Leuchte über ihm verlöschen. 7 Seine kräftigen Schritte werden kürzer, und sein eigener Plan wird ihn fällen. 8 Ins Garn bringen ihn seine Füße, und über Fanggruben führt sein Weg. 9 Das Netz wird seine Ferse festhalten, und die Schlinge wird ihn fangen. 10 Sein Strick ist versteckt in der Erde und seine Falle auf seinem Weg. 11 Um und um schreckt ihn jähe Angst, dass er nicht weiß, wo er hinaus soll. 12 Unheil hungert nach ihm, und Unglück steht bereit zu seinem Sturz. 13 Die Glieder seines Leibes werden verzehrt; seine Glieder wird verzehren der Erstgeborene des Todes. 14 Er wird aus seiner Hütte verjagt, auf die er vertraute, und hingetrieben zum König des Schreckens. 15 In seiner Hütte wird wohnen, was nicht zu ihm gehört; über seine Stätte wird Schwefel gestreut. 16 Unten verdorren seine Wurzeln, und oben verwelken seine Zweige. 17 Sein Andenken wird vergehen im Lande, und er wird keinen Namen haben auf der Gasse. 18 Er wird vom Licht in die Finsternis vertrieben und vom Erdboden verstoßen werden. 19 Er wird keine Kinder haben und keine Enkel unter seinem Volk; es wird ihm keiner übrig bleiben in seinen Wohnungen. 20 Die im Westen werden sich über seinen Gerichtstag entsetzen, und die im Osten wird Furcht ankommen. 21 Ja, so geht’s der Wohnung des Ungerechten und der Stätte dessen, der Gott nicht achtet.

Hiob 9 (Die Luther-Bibel 1984, 1999) 1 Hiob antwortete und sprach: 2 Ja, ich weiß sehr gut, dass es so ist und dass ein Mensch nicht Recht behalten kann gegen Gott. 3 Hat er Lust, mit ihm zu streiten, so kann er ihm auf tausend nicht eins antworten. 4 Gott ist weise und mächtig; wem ist’s je gelungen, der sich gegen ihn gestellt hat? 5 Er versetzt Berge, ehe sie es innewerden; er kehrt sie um in seinem Zorn. 6 Er bewegt die Erde von ihrem Ort, dass ihre Pfeiler zittern. 7 Er spricht zur Sonne, so geht sie nicht auf, und versiegelt die Sterne. 8 Er allein breitet den Himmel aus und geht auf den Wogen des Meers. 9 Er macht den Wagen am Himmel und den Orion und das Siebengestirn und die Sterne des Südens. 10 Er tut große Dinge, die nicht zu erforschen, und Wunder, die nicht zu zählen sind. 11 Siehe, er geht an mir vorüber, ohne dass ich’s gewahr werde, und wandelt vorbei, ohne dass ich’s merke. 12 Siehe, wenn er wegrafft, wer will ihm wehren? Wer will zu ihm sagen: Was machst du? 13 Gott wehrt seinem Zorn nicht; unter ihn mussten sich beugen die Helfer Rahabs. 14 Wie sollte dann ich ihm antworten und Worte finden vor ihm? 15 Wenn ich auch Recht habe, so kann ich ihm doch nicht antworten, sondern ich müsste um mein Recht flehen. 16 Wenn ich ihn auch anrufe, dass er mir antwortet, so glaube ich nicht, dass er meine Stimme hört, 17 vielmehr greift er nach mir im Wettersturm und schlägt mir viele Wunden ohne Grund. 18 Er lässt mich nicht Atem schöpfen, sondern sättigt mich mit Bitternis. 19 Geht es um Macht und Gewalt: Er hat sie. Geht es um Recht: Wer will ihn vorladen? 20 Wäre ich gerecht, so müsste mich doch mein Mund verdammen; wäre ich unschuldig, so würde er mich doch schuldig sprechen. 21 Ich bin unschuldig! Ich möchte nicht mehr leben; ich verachte mein Leben. 22 Es ist eins, darum sage ich: Er bringt den Frommen um wie den Gottlosen. 23 Wenn seine Geißel plötzlich tötet, so spottet er über die Verzweiflung der Unschuldigen. 24 Er hat die Erde unter gottlose Hände gegeben, und das Antlitz ihrer Richter verhüllt er. Wenn nicht er, wer anders sollte es tun? 25 Meine Tage sind schneller gewesen als ein Läufer; sie sind dahingeflohen und haben nichts Gutes erlebt. 26 Sie sind dahingefahren wie schnelle Schiffe, wie ein Adler herabstößt auf die Beute. 27 Wenn ich denke: Ich will meine Klage vergessen und mein Angesicht ändern und heiter bleiben, 28 so fürchte ich doch wieder alle meine Schmerzen, weil ich weiß, dass du mich nicht unschuldig sprechen wirst. 29 Ich soll ja doch schuldig sein! Warum mühe ich mich denn so vergeblich? 30 Wenn ich mich auch mit Schneewasser wüsche und reinigte meine Hände mit Lauge, 31 so wirst du mich doch eintauchen in die Grube, dass sich meine Kleider vor mir ekeln. 32 Denn er ist nicht ein Mensch wie ich, dem ich antworten könnte, dass wir miteinander vor Gericht gingen. 33 Dass es doch zwischen uns einen Schiedsmann gäbe, der seine Hand auf uns beide legte! 34 Dass er seine Rute von mir nehme und mich nicht mehr ängstige! 35 So wollte ich reden und mich nicht vor ihm fürchten, denn ich bin mir keiner Schuld bewusst.

Hiob 10 (Die Luther-Bibel 1984, 1999) 1 Mich ekelt mein Leben an. Ich will meiner Klage ihren Lauf lassen und reden in der Betrübnis meiner Seele 2 und zu Gott sagen: Verdamme mich nicht! Lass mich wissen, warum du mich vor Gericht ziehst. 3 Gefällt dir’s, dass du Gewalt tust und verwirfst mich, den deine Hände gemacht haben, und bringst der Gottlosen Vorhaben zu Ehren? 4 Hast du denn Menschenaugen, oder siehst du, wie ein Sterblicher sieht? 5 Oder ist deine Zeit wie eines Menschen Zeit oder deine Jahre wie eines Mannes Jahre, 6 dass du nach meiner Schuld fragst und nach meiner Sünde suchst, 7 wo du doch weißt, dass ich nicht schuldig bin und niemand da ist, der aus deiner Hand erretten kann? 8 Deine Hände haben mich gebildet und bereitet; danach hast du dich abgewandt und willst mich verderben? 9 Bedenke doch, dass du mich aus Erde gemacht hast, und lässt mich wieder zum Staub zurückkehren? 10 Hast du mich nicht wie Milch hingegossen und wie Käse gerinnen lassen? 11 Du hast mir Haut und Fleisch angezogen; mit Knochen und Sehnen hast du mich zusammengefügt; 12 Leben und Wohltat hast du an mir getan, und deine Obhut hat meinen Odem bewahrt. 13 Aber du verbargst in deinem Herzen – ich weiß, du hattest das im Sinn –, 14 dass du darauf achten wolltest, wenn ich sündigte, und mich von meiner Schuld nicht lossprechen. 15 Wäre ich schuldig, dann wehe mir! Und wäre ich schuldlos, so dürfte ich doch mein Haupt nicht erheben, gesättigt mit Schmach und getränkt mit Elend. 16 Und wenn ich es aufrichtete, so würdest du mich jagen wie ein Löwe und wiederum erschreckend an mir handeln. 17 Du würdest immer neue Zeugen gegen mich stellen und deinen Zorn auf mich noch mehren und immer neue Heerhaufen gegen mich senden. 18 Warum hast du mich aus meiner Mutter Leib kommen lassen? Ach dass ich umgekommen wäre und mich nie ein Auge gesehen hätte! 19 So wäre ich wie die, die nie gewesen sind, vom Mutterleib weg zum Grabe gebracht. 20 Ist denn mein Leben nicht kurz? So höre auf und lass ab von mir, dass ich ein wenig erquickt werde, 21 ehe denn ich hingehe – und komme nicht zurück – ins Land der Finsternis und des Dunkels, 22 ins Land, wo es stockfinster ist und dunkel ohne alle Ordnung, und wenn’s hell wird, so ist es immer noch Finsternis.

Hiob 8 (Die Luther-Bibel 1984, 1999) 1 Da hob Bildad von Schuach an und sprach: 2 Wie lange willst du so reden und sollen die Reden deines Mundes so ungestüm daherfahren? 3 Meinst du, dass Gott unrecht richtet oder der Allmächtige das Recht verkehrt? 4 Haben deine Söhne vor ihm gesündigt, so hat er sie verstoßen um ihrer Sünde willen. 5 Wenn du aber dich beizeiten zu Gott wendest und zu dem Allmächtigen flehst, 6 wenn du rein und fromm bist, so wird er deinetwegen aufwachen und wird wieder aufrichten deine Wohnung, wie es dir zusteht. 7 Und was du zuerst wenig gehabt hast, wird hernach sehr zunehmen. 8 Denn frage die früheren Geschlechter und merke auf das, was ihre Väter erforscht haben, 9 denn wir sind von gestern her und wissen nichts; unsere Tage sind ein Schatten auf Erden. 10 Sie werden dich’s lehren und dir sagen und ihre Rede aus ihrem Herzen hervorbringen: 11 »Kann auch Rohr aufwachsen, wo es nicht feucht ist, oder Schilf wachsen ohne Wasser? 12 Noch steht’s in Blüte, bevor man es schneidet, da verdorrt es schon vor allem Gras. 13 So geht es jedem, der Gott vergisst, und die Hoffnung des Ruchlosen wird verloren sein. 14 Denn seine Zuversicht vergeht, und seine Hoffnung ist ein Spinnweb. 15 Er verlässt sich auf sein Haus, aber es hält nicht stand; er hält sich daran, aber es bleibt nicht stehen. 16 Er steht voll Saft im Sonnenschein, und seine Reiser wachsen hinaus über seinen Garten. 17 Über Steinhaufen schlingen sich seine Wurzeln und halten sich zwischen Steinen fest. 18 Wenn man ihn aber vertilgt von seiner Stätte, so wird sie ihn verleugnen, als kennte sie ihn nicht. 19 Siehe, das ist das Glück seines Lebens, und aus dem Staube werden andre wachsen.« 20 Siehe, Gott verwirft die Frommen nicht und hält die Hand der Boshaften nicht fest, 21 bis er deinen Mund voll Lachens mache und deine Lippen voll Jauchzens. 22 Die dich aber hassen, müssen sich in Schmach kleiden, und die Hütte der Gottlosen wird nicht bestehen.

Hiob 2:11-13 (Die Luther-Bibel 1984, 1999) 11 Als aber die drei Freunde Hiobs all das Unglück hörten, das über ihn gekommen war, kamen sie, ein jeder aus seinem Ort: Elifas von Teman, Bildad von Schuach und Zofar von Naama. Denn sie waren eins geworden hinzugehen, um ihn zu beklagen und zu trösten. 12 Und als sie ihre Augen aufhoben von ferne, erkannten sie ihn nicht und erhoben ihre Stimme und weinten, und ein jeder zerriss sein Kleid und sie warfen Staub gen Himmel auf ihr Haupt 13 und saßen mit ihm auf der Erde sieben Tage und sieben Nächte und redeten nichts mit ihm; denn sie sahen, dass der Schmerz sehr groß war.