2.Samuel 3:22-39 (Die Luther-Bibel 1984, 1999) 22 Und siehe, die Männer Davids und Joab kamen von einem Streifzug zurück und brachten eine große Beute mit. Abner aber war nicht mehr bei David in Hebron, sondern er hatte ihn entlassen, sodass er mit Frieden weggegangen war. 23 Als aber Joab und das ganze Heer mit ihm kam, wurde ihm angesagt, dass Abner, der Sohn Ners, zum König gekommen sei und der habe ihn entlassen, sodass er mit Frieden weggegangen war. 24 Da ging Joab zum König hinein und sprach: Was hast du getan? Siehe, Abner ist zu dir gekommen; warum hast du ihn fortgelassen, dass er weggegangen ist? 25 Kennst du Abner, den Sohn Ners, nicht? Er ist gekommen, dich zu überlisten, dass er erkunde dein Kommen und Gehen und alles erfahre, was du tust. 26 Und als Joab von David wegging, sandte er Abner Boten nach, um ihn zurückzuholen von Bor-Sira; aber David wusste nichts davon. 27 Als nun Abner nach Hebron zurückkam, führte ihn Joab im Tor beiseite, um heimlich mit ihm zu reden, und stach ihn dort in den Leib, dass er starb, um des Blutes seines Bruders Asaël willen. 28 Als David das hernach erfuhr, sprach er: Ich und mein Königtum sind unschuldig vor dem HERRN ewiglich an dem Blut Abners, des Sohnes Ners; 29 es falle aber auf den Kopf Joabs und auf das ganze Haus seines Vaters, und es soll nicht aufhören im Hause Joabs, dass einer Eiterfluss und Aussatz habe oder am Stabe gehe oder durchs Schwert falle oder an Brot Mangel habe! 30 Joab und sein Bruder Abischai hatten Abner nach dem Leben getrachtet, weil er ihren Bruder Asaël im Kampf bei Gibeon getötet hatte. 31 David aber sprach zu Joab und allem Volk, das bei ihm war: Zerreißt eure Kleider und gürtet euch den Sack um und haltet die Totenklage um Abner! Und der König folgte der Bahre. 32 Und als sie Abner begruben in Hebron, erhob der König seine Stimme und weinte bei dem Grabe Abners, und auch alles Volk weinte. 33 Und der König klagte um Abner und sprach: Musste Abner sterben, wie ein Gottloser stirbt? 34 Deine Hände waren nicht gebunden, deine Füße waren nicht in Ketten gelegt. Und doch bist du gefallen, wie man vor Ruchlosen fällt. Da beweinte ihn alles Volk noch mehr. 35 Als nun alles Volk kam, während es noch Tag war, um David zum Essen zu nötigen, schwor David und sprach: Gott tue mir dies und das, wenn ich Brot oder sonst etwas zu mir nehme, ehe die Sonne untergeht! 36 Und alles Volk nahm es wahr und es gefiel ihnen gut, wie alles, was der König tat, dem ganzen Volke wohlgefiel. 37 Und alles Volk und ganz Israel merkten an diesem Tage, dass es nicht vom König ausgegangen war, dass Abner, der Sohn Ners, getötet wurde. 38 Und der König sprach zu seinen Männern: Wisst ihr nicht, dass an diesem Tag ein Fürst und Großer gefallen ist in Israel? 39 Ich aber bin heute noch schwach, obwohl ich zum König gesalbt bin. Aber diese Männer, die Söhne der Zeruja, sind härter als ich. Der HERR vergelte dem, der Böses tut, nach seiner Bosheit.