Micha 7:8-20 (Die Luther-Bibel 1984, 1999) 8 Freue dich nicht über mich, meine Feindin! Wenn ich auch daniederliege, so werde ich wieder aufstehen; und wenn ich auch im Finstern sitze, so ist doch der HERR mein Licht. 9 Ich will des HERRN Zorn tragen – denn ich habe wider ihn gesündigt –, bis er meine Sache führe und mir Recht schaffe. Er wird mich ans Licht bringen, dass ich seine Gnade schaue. 10 Meine Feindin wird’s sehen müssen und in Schande dastehen, die jetzt zu mir sagt: Wo ist der HERR, dein Gott? Meine Augen werden’s sehen, dass sie dann wie Dreck auf der Gasse zertreten wird. 11 Es kommt der Tag, da werden deine Mauern gebaut werden, da wird weit werden deine Grenze, 12 da werden sie von Assur und von den Städten Ägyptens zu dir kommen, von Ägypten bis an den Euphrat, von einem Meer zum andern, von einem Gebirge zum andern. 13 Denn die Erde wird wüst sein ihrer Bewohner wegen, um der Frucht ihrer Werke willen. 14 Du aber weide dein Volk mit deinem Stabe, die Herde deines Erbteils, die da einsam wohnt im Walde, mitten im fruchtbaren Lande; lass sie in Baschan und Gilead weiden wie vor alters! 15 Lass uns Wunder sehen wie zur Zeit, als du aus Ägyptenland zogst, 16 dass die Heiden es sehen und aller ihrer Macht sich schämen sollen und die Hand auf ihren Mund legen und ihre Ohren zuhalten. 17 Sie sollen Staub lecken wie die Schlangen, und wie das Gewürm auf Erden sollen sie zitternd hervorkommen aus ihren Burgen. Sie werden sich fürchten vor dem HERRN, unserm Gott, und vor dir sich entsetzen. 18 Wo ist solch ein Gott, wie du bist, der die Sünde vergibt und erlässt die Schuld denen, die übrig geblieben sind von seinem Erbteil; der an seinem Zorn nicht ewig festhält, denn er ist barmherzig! 19 Er wird sich unser wieder erbarmen, unsere Schuld unter die Füße treten und alle unsere Sünden in die Tiefen des Meeres werfen. 20 Du wirst Jakob die Treue halten und Abraham Gnade erweisen, wie du unsern Vätern vorzeiten geschworen hast.