Psalmen 77 (Die Luther-Bibel 1984, 1999) Ein Psalm Asafs, vorzusingen, für Jedutun.
2 Ich rufe zu Gott und schreie um Hilfe,
zu Gott rufe ich und er erhört mich.
3 In der Zeit meiner Not suche ich den Herrn;
meine Hand ist des Nachts ausgereckt und lässt nicht ab;
denn meine Seele will sich nicht trösten lassen.
4 Ich denke an Gott – und bin betrübt;
ich sinne nach – und mein Herz ist in Ängsten.
SELA.
5 Meine Augen hältst du, dass sie wachen müssen;
ich bin so voll Unruhe, dass ich nicht reden kann.
6 Ich gedenke der alten Zeit,
der vergangenen Jahre.
7 Ich denke und sinne des Nachts
und rede mit meinem Herzen,
mein Geist muss forschen.
8 Wird denn der Herr auf ewig verstoßen
und keine Gnade mehr erweisen?
9 Ist’s denn ganz und gar aus mit seiner Güte,
und hat die Verheißung für immer ein Ende?
10 Hat Gott vergessen, gnädig zu sein,
oder sein Erbarmen im Zorn verschlossen?
SELA.
11 Ich sprach: Darunter leide ich,
dass die rechte Hand des Höchsten sich so ändern kann.
12 Darum denke ich an die Taten des HERRN,
ja, ich denke an deine früheren Wunder
13 und sinne über alle deine Werke
und denke deinen Taten nach.
14 Gott, dein Weg ist heilig.
Wo ist ein so mächtiger Gott, wie du, Gott, bist?
15 Du bist der Gott, der Wunder tut,
du hast deine Macht bewiesen unter den Völkern.
16 Du hast dein Volk erlöst mit Macht,
die Kinder Jakobs und Josefs.
SELA.
17 Die Wasser sahen dich, Gott, die Wasser sahen dich und ängstigten sich,
ja, die Tiefen tobten.
18 Wasser ergossen sich aus dem Gewölk,
die Wolken donnerten,
und deine Pfeile fuhren einher.
19 Dein Donner rollte, Blitze erhellten den Erdkreis,
die Erde erbebte und wankte.
20 Dein Weg ging durch das Meer
und dein Pfad durch große Wasser;
doch niemand sah deine Spur.
21 Du führtest dein Volk wie eine Herde
durch die Hand des Mose und Aaron.