- Weissagung vom Untergang Babels und von der Erlösung Israels

Weissagung vom Untergang Babels und von der Erlösung Israels

Jeremia 50:1-20
1 Dies ist das Wort, das der HERR durch den Propheten Jeremia geredet hat wider Babel und das Land der Chaldäer: 2 Verkündet’s unter den Völkern und lasst’s erschallen, richtet das Banner auf! Lasst’s erschallen und verbergt es nicht und sprecht: Babel ist genommen, Bel ist zuschanden, Merodach ist zerschmettert; ihre Götzen sind zuschanden, ihre Götterbilder sind zerschmettert! 3 Denn es zieht von Norden ein Volk heran gegen sie, das ihr Land zur Wüste macht, sodass niemand darin wohnen wird, sondern Menschen und Vieh daraus fliehen werden. 4 In jenen Tagen und zur selben Zeit, spricht der HERR, werden kommen die Leute von Israel samt den Leuten von Juda und weinend umherziehen und den HERRN, ihren Gott, suchen. 5 Sie werden fragen nach dem Wege nach Zion und sich dorthin kehren: »Kommt, wir wollen uns dem HERRN zuwenden zu einem ewigen Bunde, der nimmermehr vergessen werden soll!« 6 Denn mein Volk ist wie eine verlorne Herde. Ihre Hirten haben sie verführt und auf den Bergen in die Irre gehen lassen, dass sie über Berge und Hügel gehen mussten und ihren Ruheplatz vergaßen. 7 Es fraßen sie alle, die sie antrafen, und ihre Feinde sprachen: Wir tun nicht unrecht! Denn sie haben sich versündigt an dem HERRN, der rechten Weide, und an dem HERRN, der ihrer Väter Hoffnung war. 8 Flieht aus Babel und zieht aus der Chaldäer Lande und macht’s wie die Böcke vor der Herde! 9 Denn siehe, ich will Völker in großen Scharen erwecken und aus dem Lande des Nordens gegen Babel heranführen; die sollen sich gegen die Stadt rüsten und sie auch einnehmen. Ihre Pfeile sind wie die eines guten Kriegers, der nicht mit leeren Händen zurückkehrt. 10 Und das Chaldäerland soll ein Raub werden; alle, die es berauben, sollen satt werden, spricht der HERR. 11 Wenn ihr euch auch freut und rühmt, dass ihr mein Erbteil geplündert habt, und hüpft wie die Kälber im Grase und wiehert wie die starken Rosse, 12 so wird eure Mutter doch sehr zuschanden und, die euch geboren hat, zum Spott werden. Siehe, unter den Völkern soll sie die Geringste sein, wüst, dürr und öde. 13 Denn vor dem Zorn des HERRN wird sie unbewohnt und ganz wüst bleiben, sodass alle, die an Babel vorüberziehen, sich entsetzen werden und spotten über alle ihre Plagen. 14 Stellt euch ringsum gegen Babel auf, all ihr Bogenschützen; schießt nach ihr, spart nicht an Pfeilen; denn sie hat wider den HERRN gesündigt. 15 Erhebt das Kriegsgeschrei ringsum. Sie hat sich ergeben, ihre Pfeiler sind gefallen, ihre Mauern sind abgebrochen; denn so vergilt der HERR. Übt Vergeltung an Babel, tut ihr, wie sie getan hat. 16 Rottet aus von Babel den Sämann und den Schnitter in der Ernte! Vor dem mörderischen Schwert wird sich jeder zu seinem Volk wenden und in sein Land fliehen. 17 Israel war eine zerstreute Herde, die die Löwen verscheucht haben. Zuerst fraß sie der König von Assyrien, danach nagte ihre Knochen ab Nebukadnezar, der König von Babel. 18 Darum spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Siehe, ich will heimsuchen den König von Babel und sein Land, gleichwie ich den König von Assyrien heimgesucht habe. 19 Israel aber will ich wieder heim zu seiner Wohnung bringen, dass sie auf dem Karmel und in Baschan weiden und sich sättigen sollen auf dem Gebirge Ephraim und Gilead. 20 Zur selben Zeit und in jenen Tagen wird man die Missetat Israels suchen, spricht der HERR, aber es wird keine da sein, und die Sünden Judas, aber es wird keine gefunden werden; denn ich will sie vergeben denen, die ich übrig bleiben lasse.