mein Name ist Ole, und ich habe euch ja schon von meiner Freundin Marie erzählt. Heute will ich euch erzählen, wie wir Blockflöte spielen gelernt haben und was für ein aufregendes Erlebnis unser erstes Schulkonzert war.
Marie und ich sind seit einigen Wochen in der Musikschule. Unsere Eltern haben uns gefragt, welches Instrument wir lernen möchten, und nach langem Überlegen haben wir uns für die Blockflöte entschieden. Es macht richtig Spaß, weil wir zusammen lernen können, und außerdem kann man die Blockflöte überallhin mitnehmen – sogar in unsere Geheimhöhle draußen in den Wiesen.
Am ersten Tag in der Musikschule war ich so aufgeregt, dass mir alle Zettel mit den Noten heruntergefallen sind. Unsere Musiklehrerin, Frau Schwarz, hat dann gesagt: „Das erste, was ihr lernen müsst, ist das C.“ Sie hat es uns vorgespielt, und wir sollten es nachmachen. Aber wisst ihr, wie das am Anfang geklungen hat? Wie ein quiekendes Gummihuhn! Marie und ich mussten so lachen, dass wir fast keine Luft mehr zum Spielen hatten.
In den Wochen danach haben wir viel geübt. Nach der Schule treffen wir uns immer zuerst für die Hausaufgaben, dann spielen wir Blockflöte, und wenn wir fertig sind, gehen wir in unsere Höhle. Unsere Höhle ist wirklich etwas Besonderes. Wir haben sie aus Ästen gebaut, und wenn es ganz still ist, hört man dort Vögel zwitschern oder manchmal sogar einen Hund bellen. Marie hat gesagt, dass wir die Höhle bald in ein kleines Blockflöten-Konzertzimmer verwandeln sollten.
Nach vielen Wochen Übung war es endlich so weit: Das Schulkonzert stand an! Alle Kinder, die ein Instrument spielen, durften etwas vortragen. Es gab Klavierspieler, eine Trommelgruppe und sogar ein Kind mit einer Geige. Marie und ich waren die Einzigen mit Blockflöten.
Als wir dran waren, war ich so nervös, dass ich die Flöte aus Versehen falsch herum gehalten habe. Als ich hineinblies, kam ein Geräusch heraus, das wie ein lauter Pups klang! Alle Kinder lachten, und ich wurde ganz rot im Gesicht. Aber wisst ihr, wer mich gerettet hat? Unser Schulleiter, Herr Ulbricht. Er kam auf die Bühne und sagte: „Das ist gar nicht schlimm, Ole! Das passiert den Besten. Und weißt du was? Jetzt ist deine Flöte besonders sauber!“ Alle mussten noch mehr lachen, sogar ich.
Dann habe ich die Flöte richtig herum gehalten, das untere Loch fest zugehalten und ganz vorsichtig hineingeblasen. Es klang wunderbar, wie ein kleiner Vogel, der singt. Marie stimmte mit ihrer Flöte ein, und wir spielten unser Duett. Die ganze Turnhalle war plötzlich ganz still.
Als wir fertig waren, begann ein Kind hinten im Raum auf einer Geige zu spielen, und ein anderes setzte sich ans Klavier. Es war, als ob wir alle zusammen ein kleines Orchester wären. Die Musik war so schön, dass niemand klatschte, als wir fertig waren – alle waren einfach nur ganz still und ergriffen.
Frau Dase-Zurborg, unsere Lehrerin, sagte: „Das war das allerschönste Konzert, das wir je hatten!“ Und Herr Ulbricht nickte und meinte: „Das bleibt uns allen in Erinnerung.“
Am Abend zu Hause gab es als Belohnung Popcorn, weil Mama meinte, wir hätten uns das verdient. Und während ich im Bett lag, summte ich die Melodie unseres Duetts vor mich hin.
Gute Nacht, Kinder! Träumt von Musik, lustigen Momenten und euren eigenen Abenteuern. Bis morgen!