Art des Beitrags: Kurzgeschichten
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Olli und die große Inventur

Hallo Kinder, ich bin’s wieder, euer Olli! Heute erzähle ich euch von einem ganz besonderen Tag hier im Raiffeisenmarkt – einem Tag, an dem ich etwas gelernt habe, das ich vorher noch nie gehört hatte: Inventur.

Es war früh am Morgen, und ich wurde von einem ungewöhnlichen Geräusch geweckt. Durch die Glasscheibe meines Aquariums sah ich eine Frau in der Mitte des Raiffeisenmarktes stehen. Sie rief laut: „Kommt mal alle her! Heute ist ein besonderer Tag, denn wir machen Inventur.“

Inventur? Das Wort hatte ich noch nie gehört. Was soll das denn sein? Die Frau erklärte: „Einmal im Jahr müssen wir alles, was im Laden ist, zählen.“ Ich dachte: Alles? Die ganzen Körner, das Tierfutter, die Kaninchenkügelchen? Wozu das denn? Aber dann hörte ich, dass das für eine Behörde namens Finanzamt gemacht wird. „Damit die wissen, was wir verkauft haben“, sagte sie. Das klang ziemlich kompliziert.

Die Frau erklärte weiter, dass der Laden während der Inventur geschlossen bleibt. „Wenn jemand etwas kauft, stimmt die Zahl nicht mehr“, sagte sie. Das leuchtete mir ein. Ich war froh, dass endlich mal etwas los war – nach Silvester war es hier nämlich ganz schön ruhig gewesen.

Ich schaute durch meine Glasscheibe zu, wie die Mitarbeiter Körner, Pakete und Produkte zählten. Meine Scheibe war schon ein bisschen mit Algen bedeckt, aber ich hatte sie freigeknabbert, damit ich besser sehen konnte. (Ihr wisst ja, Fische können Algen fressen – auch wenn sie nicht besonders lecker sind.)

Plötzlich sah ich Bobby, unseren kleinen Hund. Der freche Kerl war aus seinem Zwinger ausgebüxt und rannte zur Rewe-Filiale auf der anderen Straßenseite. Als er zurückkam, hatte er einen ganzen Stapel Aufkleber im Maul! Ich rief: „Bobby, heute ist Inventur, das ist kein Tag für Quatsch!“ Aber Bobby blaffte zurück: „Ich will mein Sammelalbum fertigkriegen!“

Ich versuchte, ihm zu erklären, dass eine Inventur auch praktisch sein kann. „Es wird nicht nur gezählt, sondern auch alles geordnet. Wenn du ein bisschen Geduld hast, kannst du danach besser tauschen und sortieren.“ Bobby ließ sich widerwillig beruhigen und ging zurück in seinen Zwinger.

In der Mittagspause kam Herbert, mein Freund, vorbei. Ich fragte ihn: „Zählst du auch mit?“ Herbert lachte und sagte: „Nein, ich koche Kaffee.“ Das verstand ich nicht. „Aber dann können sie doch das Kaffeepulver nicht zählen!“, meinte ich. Herbert erklärte mir, dass manche Dinge – wie Körner oder Sand – nicht einzeln gezählt, sondern mit einer Waage gewogen werden. Eine Waage! Ein Gerät, das misst, wie schwer etwas ist. Das fand ich ganz schön clever.

Am Abend war die Inventur endlich vorbei. Alle Zettel waren geschrieben, alle Zahlen stimmten, und der Raiffeisenmarkt war wieder bereit für den nächsten Tag. Ehrlich gesagt, war ich froh, dass die Inventur zu Ende war – das viele Zählen und das Hin und Her hatten mich ganz schön müde gemacht.

„Kinder“, sagte ich, „morgen ist ein neuer Tag, und ich bin sicher, es warten wieder spannende Abenteuer. Aber für heute sage ich: Gute Nacht!“ 🐟✨

Gute Nacht, liebe Kinder! 😊

Olli und Bobby, der neue Mitbewohner

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