Wie ich meine Ängste überwinden konnte…
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Schulzeit

Meine Schulzeit verlief holprig. Bereits in der Grundschule musste meine Mutter in regelmäßigen Abständen zum Gespräch kommen. Mal war der Vorwurf, dass ich dem Unterricht nicht folgte und aus dem Fenster schaute oder dass ich mich an jene orientierte, die den Unterricht sabotieren und stören. Tatsächlich wollte ich immer nach Hause gehen.

Auf den Wunsch meiner Mutter hin wiederholte ich die vierte Klasse. Ich bekam neue Mitschüler geschenkt, doch aufgrund meiner schulischen Lücken bekam ich nach der Orientierungsstufe eine Empfehlung für die Hauptschule. Ziemlich schnell bemerkte ich dort, dass ich versagt hatte und am falschen Ort angekommen war.

1988 fand ich zum lebendigen Glauben an Jesus Christus und wechselte in diesem Zuge auf eine christliche Schule. Man vertraute mir und ich durfte auf die Realschule wechseln. Begleitet von viel Nachhilfe im privaten Bereich war es möglich und funktionierte. Da ich ja ein Kind Gottes war, ermutigten mich meine Lehrer und bestätigten meinen Glauben und stärkten mich.

„Patrick, kannst Du bitte das Morgengebet sprechen?“ Anfangs war es eine große Überwindung vor der ganzen Klasse. Dank des neu gegründeten Gebetskreises fiel es mir dann immer leichter.

Da die Schule bisher nicht genehmigt gewesen war, musste ich eine knallharte Realschulprüfung von der Erwachsenenschule absolvieren. Es gab sowohl mündliche als auch schriftliche Prüfungen im Abiturniveau. Nachdem ich bestanden hatte, war ich planlos im Hinblick auf eine Berufsausbildung und machte in einem Krankenhaus in der Pflege meinen Zivildienst.

Auf der Straße traf ich dann Andreas aus meiner Grundschule, und er erzählte mir, dass er Tischler geworden war. Es klang für mich gut und somit machte ich eine dreijährige Ausbildung in einer kleinen Möbeltischlerei.

Nach einem kleinen Exkurs im Berufsleben holte ich mein Fachabitur im Bereich Grafik und Gestaltung nach. Es war lustig, plötzlich wieder die Schulbank zu drücken.

Da ich bisher nicht hinreichend Erfahrungen als Tischler sammeln konnte, ging es mit den Ängsten los. Ich war doch Tischler, doch so richtig Ahnung hatte ich von dem Beruf nicht.
In meiner Ausbildung in der Tischlerei durfte ich viel lernen. Mir wurde viel gezeigt und sie waren sehr freundlich zu mir gewesen. Das selbstständige Arbeiten traute ich mir allerdings kaum zu.
Jeden Tag fuhr ich mit Ängsten zur Arbeit und war daher völlig verkrampft und nahezu unbrauchbar.

Glücklicherweise durfte ich nach ein paar Kündigungen den Beruf wechseln und wurde Küchenplaner. Später gründete ich meine eigene Firma für den Bereich Mediengestaltung und konnte über diesen Weg meine Vergangenheit begraben.
Noch heute habe ich ein großes Herz für Menschen, die in ihrem Beruf nicht glücklich sind oder sie durch eine Kündigung oder gar einen Fehler verloren haben.

Ich danke meinem himmlischen Vater, dass er mich bis heute durch getragen hat. Ohne seine Hilfe wäre ich schier in meiner Schulzeit und im Beruf verzweifelt.

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