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Stille Zeit mit Gott
Schlagwörter: BeschneidungΙHeidenΙjüdische Gesetze

Bei der Apostelversammlung ging es darum, ob Nichtjuden, die Christen werden wollten, die jüdischen Gesetze einhalten müssen, insbesondere die Beschneidung. Einige sagten, das sei notwendig, andere meinten, der Glaube an Jesus reiche aus. Am Ende entschieden sie, dass die Nichtjuden die jüdischen Gesetze nicht befolgen müssen, außer ein paar grundlegenden Regeln.

Apostelgeschichte 15:10-11
Warum versucht ihr denn nun Gott dadurch, dass ihr ein Joch auf den Nacken der Jünger legt, das weder unsre Väter noch wir haben tragen können? 11 Vielmehr glauben wir, durch die Gnade des Herrn Jesus selig zu werden, ebenso wie auch sie.

In der Apostelgeschichte wird der Streit über die Beschneidung der Heiden ausführlich im 15. Kapitel beschrieben. Dieser Konflikt ist auch als das Apostelkonzil oder Jerusalemer Konzil bekannt. Hier ist eine Zusammenfassung des Konflikts und der Haltung des Neuen Testaments zur Beschneidung:

 

1. Der Streit in der Apostelgeschichte 15

 

  • Hintergrund: Einige jüdische Christen (oft als “Judaisten” bezeichnet) behaupteten, dass Heiden, die Christen werden wollten, sich nach dem mosaischen Gesetz beschneiden lassen müssten, um gerettet zu werden.
  • Debatte: Paulus und Barnabas stritten vehement gegen diese Forderung, da sie der Ansicht waren, dass der Glaube an Jesus Christus allein ausreichend für die Rettung sei. Sie reisten nach Jerusalem, um die Angelegenheit mit den Aposteln und Ältesten zu besprechen.
  • Apostelkonzil: Auf dem Konzil wurde das Thema diskutiert. Petrus sprach sich gegen die Verpflichtung zur Beschneidung aus und betonte, dass Gott keinen Unterschied zwischen Juden und Heiden mache und beide durch den Glauben an Jesus Christus gerettet würden. Jakobus, der Bruder Jesu, unterstützte diese Ansicht und schlug vor, den Heiden-Christen nur einige wenige Gebote aufzuerlegen, die keinen direkten Bezug zur Beschneidung hatten (z.B. Enthaltung von Götzenopferfleisch, Blut, Ersticktem und Unzucht).
  • Ergebnis: Es wurde entschieden, dass die Heiden nicht beschnitten werden müssen, um Christen zu sein. Diese Entscheidung markierte einen bedeutenden Schritt in der Entwicklung der frühen Kirche und der Abgrenzung des Christentums vom Judentum.

2. Die Haltung des Neuen Testaments zur Beschneidung

 

  • Galaterbrief: Paulus behandelt das Thema der Beschneidung ausführlich im Galaterbrief. Er argumentiert, dass die Beschneidung für Christen keine Rolle spielt und dass der Glaube an Christus das entscheidende Kriterium ist. In Galater 5,6 schreibt er: „Denn in Christus Jesus gilt weder Beschneidung noch Unbeschnittensein etwas, sondern der Glaube, der durch die Liebe tätig ist.“
  • Römerbrief: Auch im Römerbrief bekräftigt Paulus, dass die wahre Beschneidung eine geistliche ist und nicht eine körperliche. In Römer 2,29 heißt es: „Sondern ein Jude ist, wer es innerlich ist, und das ist die Beschneidung, die des Herzens, im Geist, nicht im Buchstaben.“
  • Philipperbrief: In Philipper 3,2-3 warnt Paulus vor denen, die auf die Beschneidung bestehen und erklärt: „Wir sind die Beschneidung, die wir im Geist Gottes dienen und uns Christi Jesu rühmen und uns nicht auf Fleisch verlassen.“

3. Zusammenfassung der Neutestamentlichen Haltung

 

Im Neuen Testament, besonders in den Schriften des Paulus, wird die Beschneidung als nicht notwendig für das Christentum dargestellt. Der Schwerpunkt liegt auf dem Glauben an Jesus Christus als dem entscheidenden Faktor für die Erlösung, unabhängig von der Erfüllung des jüdischen Gesetzes. Die Beschneidung wird metaphorisch als eine Herzensangelegenheit betrachtet, die sich durch den Glauben manifestiert, und nicht durch ein äußeres körperliches Zeichen.

Stille Zeit mit Gott
Schlagwörter: GriechenΙHeidenΙJuden
Eigenschaft Juden Griechen Heiden
Kenntnis der Schrift Besitzen die Heilige Schrift (Tanach) Möglicher Zugang zu philosophischen Lehren Kein Zugang zur Offenbarung Gottes
Gottesdienst Opferdienst im Tempel Vielfältige Götterverehrung, Rituale Götzendienst, verschiedene Götterverehrung
Errettung Berufung auf das Gesetz Gottes Suche nach Weisheit und Erkenntnis In Unwissenheit und Sünde gefangen
Beziehung zu Gott Erwählung als Gottes Volk Suche nach Weisheit und Erkenntnis In Finsternis und Sünde
Gnade und Gerechtigkeit Betonung auf Gehorsam gegenüber dem Gesetz Betonung auf Weisheit und philosophischer Tugend Betonung auf Macht und Eigeninteresse
Messias-Erwartung Erwarten den kommenden Messias Keine spezifische Messias-Erwartung Keine spezifische Messias-Erwartung
Verhältnis zu Christus Teilweise Ablehnung, teilweise Annahme Jesu Philosophische Neugierde über Jesus Christus Keine Kenntnis von Jesus Christus

Erklärungen zu den Bibelstellen nach Martin Luther:

  1. Juden:

    • Bibelstelle: Römer 9, 4-5 („die Israeliten, deren die Kindschaft ist und die Herrlichkeit und der Bund und das Gesetz und der Gottesdienst und die Verheißungen; deren auch die Väter sind und aus welchen Christus ist nach dem Fleisch, der da ist Gott über alles, gepriesen in Ewigkeit. Amen.“)
    • Lutherische Erklärung: Die Juden wurden als das auserwählte Volk Gottes betrachtet, das das Gesetz empfangen hat und die Verheißungen Gottes bewahrte.
  2. Griechen:

    • Bibelstelle: 1. Korinther 1, 22-24 (“Die Juden fordern Zeichen, und die Griechen fragen nach Weisheit; wir aber predigen Christus als den Gekreuzigten, den Juden ein Ärgernis und den Griechen eine Torheit; denen aber, die berufen sind, Juden und Griechen, predigen wir Christus als Gottes Kraft und Gottes Weisheit.“)
    • Lutherische Erklärung: Griechen suchten Weisheit durch Philosophie und Rationalität und sahen das Kreuz als Torheit an.
  3. Heiden:

    • Bibelstelle: Epheser 2, 11-13 (“Darum denkt daran, dass ihr, die ihr einst Heiden im Fleisch wart und Unbeschnittenen genannt wurdet von denen, die genannt sind Beschnittene im Fleisch, die mit der Hand geschieht, dass ihr zu der Zeit ohne Christus wart, ausgeschlossen vom Bürgerrecht Israels und fremd den Bund der Verheißung; hattet keine Hoffnung und wart ohne Gott in der Welt. Nun aber in Christus Jesus seid ihr, die ihr einst fern wart, nahe geworden durch das Blut Christi.”)
    • Lutherische Erklärung: Heiden wurden als von Gott entfernt und in Sünde und Dunkelheit lebend betrachtet, bis sie durch Christus errettet wurden.

 

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Schlagwörter: HeidenΙHeidentumΙPaulus

Paulus’ Auftrag, vor allem unter den Heiden (Nichtjuden) zu predigen, war eine entscheidende Komponente seines Dienstes und seines Verständnisses des Evangeliums. Hier sind einige Gründe, warum Paulus speziell dazu berufen war:

  1. Göttlicher Auftrag: Paulus erlebte eine direkte Berufung durch Jesus Christus, wie es in der Apostelgeschichte beschrieben wird. Während seiner Bekehrung auf dem Weg nach Damaskus erhielt Paulus eine Vision, in der ihm gesagt wurde, dass er ein “auserwähltes Werkzeug” sei, um den Namen Jesu “vor Heiden und Könige und vor das Volk Israel” zu tragen (Apostelgeschichte 9,15). Diese Berufung wurde später bestätigt und weiter spezifiziert in Bezug auf die Heidenmission (Apostelgeschichte 22,21).
  2. Theologisches Verständnis: Paulus hatte ein tiefes Verständnis davon, dass das Evangelium für alle Menschen bestimmt ist, unabhängig von ihrer ethnischen Herkunft. Er betonte, dass durch Jesus Christus sowohl Juden als auch Heiden gleichermaßen Zugang zu Gottes Gnade und Erlösung haben. In Römer 1,16 schreibt Paulus: “Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht; denn es ist eine Kraft Gottes, die da selig macht alle, die daran glauben, die Juden zuerst und ebenso die Griechen.”
  3. Erfüllung der Prophezeiungen: Paulus sah seine Mission als Erfüllung der alttestamentlichen Prophezeiungen, die vorhersagten, dass die Heiden eines Tages das Heil Gottes erfahren würden. In seinen Briefen zitiert er oft solche Prophezeiungen, um zu zeigen, dass die Aufnahme der Heiden in Gottes Volk Teil von Gottes ursprünglichem Plan war (z.B. Römer 15,9-12).
  4. Strategische Überlegung: Da das Evangelium bereits unter den Juden verbreitet wurde, sah Paulus seine Mission auch als strategisch notwendig an, um neue Gebiete und Völker zu erreichen. Er konzentrierte sich darauf, Gemeinden in heidnischen Regionen zu gründen, damit das Evangelium weiterverbreitet werden konnte.
  5. Persönliche Begabung und Hintergrund: Paulus war aufgrund seines kulturellen und bildungstechnischen Hintergrunds besonders geeignet für die Heidenmission. Er war ein gebildeter Jude mit römischem Bürgerrecht und konnte Griechisch, die lingua franca des römischen Reiches, fließend sprechen. Dies ermöglichte ihm, effektiv mit verschiedenen Kulturen und Menschen in Kontakt zu treten.

Durch seinen Dienst unter den Heiden trug Paulus wesentlich dazu bei, dass das Christentum von einer jüdischen Sekte zu einer universellen Religion wurde, die Menschen aus allen Nationen und Kulturen umfasste.

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Schlagwörter: GnadeΙHeidenΙUmkehr

Die Galater haben sich rasant von der Lehre abbringen lassen. Paulus sagt noch mal in aller Deutlichkeit, dass er nicht Menschen gefolgt ist, sondern allein auf Jesus Christus vertraut.

Galater 1:8 8 Aber auch wenn wir oder ein Engel vom Himmel euch ein Evangelium predigen würden, das anders ist, als wir es euch gepredigt haben, der sei verflucht.

Die Berufung des Paulus zum Apostel

Er hat es nicht von Menschen angenommen, sondern allein von dem Herrn Jesus Christus. Er ist nun sein Knecht geworden. Paulus berichtet von seinem alten Leben, als er noch die Christen verfolgt hatte. Er erkannte, dass Gott ihn schon damals ausgesondert hatte, um unter den Heiden zu predigen.

Galater 1:15 15
Als es aber Gott wohlgefiel, der mich von meiner Mutter Leib an ausgesondert und durch seine Gnade berufen hat,…

Die Geschwister wussten von seiner Vergangenheit und hatten auch anfangs große Angst, da er ein Christenverfolger war. Ich empfinde es als wunderbar, wie Gott gerade den Bruder Paulus gebrauchte, um das Evangelium den Heiden zu bringen.