Jeremia 48:26-47
26 Macht es trunken; denn es hat sich gegen den HERRN erhoben! Speien müsse Moab, auf dass es auch zum Gespött werde. 27 Oder ist Israel dir nicht ein Gespött gewesen, als hätte man es unter den Dieben gefunden? Sooft du von ihm sprachst, hast du es verhöhnt. 28 O ihr Bewohner von Moab, verlasst die Städte und wohnt in den Felsen und tut wie die Tauben, die da nisten in den Löchern! 29 Man hat immer gesagt von dem stolzen Moab, dass es sehr stolz sei, hoffärtig, hochmütig, trotzig und übermütig. 30 Aber der HERR spricht: Ich kenne seinen Übermut wohl und sein böses Geschwätz; Böses haben sie getan. 31 Darum muss ich über Moab heulen und über ganz Moab schreien und über die Leute von Kir-Heres klagen. 32 Mehr als über Jaser muss ich über dich weinen, du Weinstock Sibma; denn deine Ranken reichten über das Meer und kamen bis nach Jaser. Der Verwüster ist über deine Ernte und Weinlese hergefallen. 33 Freude und Wonne sind hinweggenommen aus dem Fruchtland und dem Lande Moab. Dem Wein in den Kufen mache ich ein Ende, der Kelterer wird nicht mehr keltern, der Winzer wird nicht mehr sein Lied singen. 34 Das Geschrei von Heschbon wird gehört bis Elale, bis nach Jahaz, von Zoar an bis nach Horonajim, bis Eglat-Schelischija; denn auch die Wasser Nimrims sollen versiegen. 35 Und ich will, spricht der HERR, in Moab damit ein Ende machen, dass sie auf den Höhen opfern und ihren Göttern Opfer darbringen. 36 Darum klagt mein Herz über Moab wie Flötenklage, und über die Leute in Kir-Heres klagt mein Herz wie Flötenklage; denn das Gut, das sie gesammelt, ist zugrunde gegangen. 37 Alle Köpfe werden kahl sein und alle Bärte abgeschoren, alle Hände wund geritzt, und jeder wird den Sack anziehen. 38 Auf allen Dächern und Gassen, überall in Moab wird man klagen; denn ich habe Moab zerbrochen wie ein Gefäß, das niemand haben will, spricht der HERR. 39 O wie ist es zerschlagen, wie heulen sie! Wie haben sie schimpflich den Rücken gewandt! Moab ist zum Spott und zum Bild des Schreckens geworden allen, die ringsum wohnen. 40 Denn so spricht der HERR: Siehe, er fliegt daher wie ein Adler und breitet seine Flügel aus über Moab. 41 Die Städte sind erobert und die Festungen sind eingenommen, und das Herz der Helden in Moab wird an jenem Tage sein wie das Herz einer Frau in Kindsnöten. 42 Denn Moab muss vertilgt werden, dass es kein Volk mehr sei, weil es sich gegen den HERRN erhoben hat. 43 Schrecken, Grube und Schlinge über dich, du Volk von Moab!, spricht der HERR. 44 Wer dem Schrecken entflieht, der wird in die Grube fallen, und wer aus der Grube herauskommt, der wird in der Schlinge gefangen werden; denn ich will über Moab kommen lassen das Jahr seiner Heimsuchung, spricht der HERR. 45 Erschöpft suchen die Entronnenen Zuflucht im Schatten von Heschbon; aber es wird ein Feuer aus Heschbon und eine Flamme aus dem Hause Sihon ausgehen, welche die Schläfe Moabs verzehren wird und den Scheitel der kriegerischen Leute. 46 Weh dir, Moab! Verloren ist das Volk des Kemosch; denn man hat deine Söhne und Töchter genommen und gefangen weggeführt. 47 Aber in der letzten Zeit will ich das Geschick Moabs wenden, spricht der HERR. Das sei gesagt von der Strafe über Moab.