- Salomos Lehren von Weisheit und Frömmigkeit

Salomos Lehren von Weisheit und Frömmigkeit

Sprichwörter 10 (Die Luther-Bibel 1984, 1999) 1 Dies sind die Sprüche Salomos. Ein weiser Sohn ist seines Vaters Freude; aber ein törichter Sohn ist seiner Mutter Grämen. 2 Unrecht Gut hilft nicht; aber Gerechtigkeit errettet vom Tode. 3 Der HERR lässt den Gerechten nicht Hunger leiden; aber die Gier der Gottlosen stößt er zurück. 4 Lässige Hand macht arm; aber der Fleißigen Hand macht reich. 5 Wer im Sommer sammelt, ist ein kluger Sohn; wer aber in der Ernte schläft, macht seinen Eltern Schande. 6 Segen ruht auf dem Haupt des Gerechten; aber auf die Gottlosen wird ihr Frevel fallen. 7 Das Andenken des Gerechten bleibt im Segen; aber der Name der Gottlosen wird verwesen. 8 Wer weisen Herzens ist, nimmt Gebote an; wer aber ein Narrenmaul hat, kommt zu Fall. 9 Wer in Unschuld lebt, der lebt sicher; wer aber verkehrte Wege geht, wird ertappt werden. 10 Wer mit den Augen winkt, schafft Verdruss, und wer ein Narrenmaul hat, kommt zu Fall. 11 Des Gerechten Mund ist ein Brunnen des Lebens; aber auf die Gottlosen wird ihr Frevel fallen. 12 Hass erregt Hader; aber Liebe deckt alle Übertretungen zu. 13 Auf den Lippen des Verständigen findet man Weisheit; aber auf den Rücken des Unverständigen gehört eine Rute. 14 Die Weisen halten mit ihrem Wissen zurück; aber der Toren Mund führt schnell zum Verderben. 15 Die Habe des Reichen ist seine feste Stadt; aber das Verderben der Geringen ist ihre Armut. 16 Dem Gerechten gereicht sein Erwerb zum Leben, aber dem Gottlosen sein Einkommen zur Sünde. 17 Zucht bewahren ist der Weg zum Leben; wer aber Zurechtweisung nicht achtet, geht in die Irre. 18 Falsche Lippen bergen Hass und wer verleumdet, ist ein Tor. 19 Wo viel Worte sind, da geht’s ohne Sünde nicht ab; wer aber seine Lippen im Zaum hält, ist klug. 20 Des Gerechten Zunge ist kostbares Silber; aber der Gottlosen Verstand ist wie nichts. 21 Des Gerechten Lippen erquicken viele; aber die Toren werden an ihrer Torheit sterben. 22 Der Segen des HERRN allein macht reich, und nichts tut eigene Mühe hinzu. 23 Ein Tor hat Lust an Schandtat, aber der einsichtige Mann an Weisheit. 24 Was der Gottlose fürchtet, das wird ihm begegnen; und was die Gerechten begehren, wird ihnen gegeben. 25 Wenn das Wetter daherfährt, ist der Gottlose nicht mehr; der Gerechte aber besteht ewiglich. 26 Wie Essig den Zähnen und Rauch den Augen tut, so tut der Faule denen, die ihn senden. 27 Die Furcht des HERRN mehrt die Tage; aber die Jahre der Gottlosen werden verkürzt. 28 Das Warten der Gerechten wird Freude werden; aber der Gottlosen Hoffnung wird verloren sein. 29 Das Walten des HERRN ist des Frommen Zuflucht; aber für den Übeltäter ist es Verderben. 30 Der Gerechte wird nimmermehr wanken; aber die Gottlosen werden nicht im Lande bleiben. 31 Aus dem Munde des Gerechten sprießt Weisheit; aber die falsche Zunge wird ausgerottet. 32 Die Lippen der Gerechten lehren heilsame Dinge; aber der Gottlosen Mund ist Falschheit.

Sprichwörter 11 (Die Luther-Bibel 1984, 1999) 1 Falsche Waage ist dem HERRN ein Gräuel; aber ein volles Gewicht ist sein Wohlgefallen. 2 Wo Hochmut ist, da ist auch Schande; aber Weisheit ist bei den Demütigen. 3 Ihre Unschuld wird die Frommen leiten; aber ihre Falschheit wird die Verächter verderben. 4 Reichtum hilft nicht am Tage des Zorns; aber Gerechtigkeit errettet vom Tode. 5 Die Gerechtigkeit des Frommen macht seinen Weg eben; aber der Gottlose wird fallen durch seine Gottlosigkeit. 6 Die Gerechtigkeit der Frommen wird sie erretten; aber die Verächter werden gefangen durch ihre Gier. 7 Wenn der gottlose Mensch stirbt, ist seine Hoffnung verloren, und das Harren der Ungerechten wird zunichte. 8 Der Gerechte wird aus der Not erlöst, und der Gottlose kommt an seine statt. 9 Durch den Mund des Gottesverächters wird sein Nächster verderbt; aber die Gerechten werden durch Erkenntnis errettet. 10 Eine Stadt freut sich, wenn’s den Gerechten wohlgeht, und wenn die Gottlosen umkommen, wird man froh. 11 Durch den Segen der Frommen kommt eine Stadt hoch; aber durch den Mund der Gottlosen wird sie niedergerissen. 12 Wer seinen Nächsten schmäht, ist ein Tor; aber ein verständiger Mann schweigt stille. 13 Ein Verleumder verrät, was er heimlich weiß; aber wer getreuen Herzens ist, verbirgt es. 14 Wo nicht weiser Rat ist, da geht das Volk unter; wo aber viele Ratgeber sind, findet sich Hilfe. 15 Wer für einen andern bürgt, der wird Schaden haben; wer aber sich hütet, Bürge zu sein, geht sicher. 16 Eine holdselige Frau erlangt Ehre; aber eine Schande ist eine Frau, die Redlichkeit hasst. Den Faulen wird es mangeln an Hab und Gut, die Fleißigen aber erlangen Reichtum. 17 Ein barmherziger Mann nützt auch sich selber; aber ein herzloser schneidet sich ins eigene Fleisch. 18 Der Gottlosen Arbeit bringt trügerischen Gewinn; aber wer Gerechtigkeit sät, hat sicheren Lohn. 19 Gerechtigkeit führt zum Leben; aber dem Bösen nachjagen führt zum Tode. 20 Falsche Herzen sind dem HERRN ein Gräuel; aber Wohlgefallen hat er an den Frommen. 21 Die Hand darauf: Der Böse bleibt nicht ungestraft; aber der Gerechten Geschlecht wird errettet werden. 22 Eine schöne Frau ohne Zucht ist wie eine Sau mit einem goldenen Ring durch die Nase. 23 Der Gerechten Wunsch führt zu lauter Gutem; aber der Gottlosen Hoffen führt zum Tage des Zorns. 24 Einer teilt reichlich aus und hat immer mehr; ein andrer kargt, wo er nicht soll, und wird doch ärmer. 25 Wer reichlich gibt, wird gelabt, und wer reichlich tränkt, der wird auch getränkt werden. 26 Wer Korn zurückhält, dem fluchen die Leute; aber Segen kommt über den, der es verkauft. 27 Wer nach Gutem strebt, trachtet nach Gottes Wohlgefallen; wer aber das Böse sucht, dem wird es begegnen. 28 Wer sich auf seinen Reichtum verlässt, der wird untergehen; aber die Gerechten werden grünen wie das Laub. 29 Wer sein eigenes Haus in Verruf bringt, wird Wind erben, und ein Tor muss des Weisen Knecht werden. 30 Die Frucht der Gerechtigkeit ist ein Baum des Lebens; aber Gewalttat nimmt das Leben weg. 31 Siehe, dem Gerechten wird vergolten auf Erden, wie viel mehr dem Gottlosen und Sünder!

Sprichwörter 12 (Die Luther-Bibel 1984, 1999) 1 Wer Zucht liebt, der wird klug; aber wer Zurechtweisung hasst, der bleibt dumm. 2 Wer fromm ist, der erlangt Wohlgefallen vom HERRN; aber den Heimtückischen verdammt er. 3 Durch Gottlosigkeit kann der Mensch nicht bestehen; aber die Wurzel der Gerechten wird bleiben. 4 Eine tüchtige Frau ist ihres Mannes Krone; aber eine schandbare ist wie Eiter in seinem Gebein. 5 Die Gedanken der Gerechten sind redlich; aber was die Gottlosen planen, ist lauter Trug. 6 Der Gottlosen Reden richten Blutvergießen an; aber die Frommen errettet ihr Mund. 7 Die Gottlosen werden gestürzt und nicht mehr sein; aber das Haus der Gerechten bleibt stehen. 8 Ein Mann wird gelobt nach seiner Klugheit; aber wer verschrobenen Sinnes ist, wird verachtet. 9 Wer gering ist und geht seiner Arbeit nach, ist besser als einer, der groß sein will und an Brot Mangel hat. 10 Der Gerechte erbarmt sich seines Viehs; aber das Herz der Gottlosen ist unbarmherzig. 11 Wer seinen Acker bebaut, wird Brot die Fülle haben; wer aber nichtigen Dingen nachgeht, ist ein Tor. 12 Des Gottlosen Lust ist, Schaden zu tun; aber die Wurzel der Gerechten wird Frucht bringen. 13 Der Böse wird gefangen in seinen eigenen falschen Worten; aber der Gerechte entgeht der Not. 14 Viel Gutes bekommt ein Mann durch die Frucht seines Mundes; und dem Menschen wird vergolten nach den Taten seiner Hände. 15 Den Toren dünkt sein Weg recht; aber wer auf Rat hört, der ist weise. 16 Ein Tor zeigt seinen Zorn alsbald; aber wer Schmähung überhört, der ist klug. 17 Wer wahrhaftig ist, der sagt offen, was recht ist; aber ein falscher Zeuge betrügt. 18 Wer unvorsichtig herausfährt mit Worten, sticht wie ein Schwert; aber die Zunge der Weisen bringt Heilung. 19 Wahrhaftiger Mund besteht immerdar; aber die falsche Zunge besteht nicht lange. 20 Die Böses planen, haben Trug im Herzen; aber die zum Frieden raten, haben Freude. 21 Es wird dem Gerechten kein Leid geschehen; aber die Gottlosen werden voll Unglücks sein. 22 Lügenmäuler sind dem HERRN ein Gräuel; die aber treulich handeln, gefallen ihm. 23 Ein verständiger Mann trägt seine Klugheit nicht zur Schau; aber das Herz des Toren schreit seine Torheit hinaus. 24 Die fleißige Hand wird herrschen; die aber lässig ist, muss Frondienst leisten. 25 Sorge im Herzen bedrückt den Menschen; aber ein freundliches Wort erfreut ihn. 26 Der Gerechte findet seine Weide; aber die Gottlosen führt ihr Weg in die Irre. 27 Einem Lässigen gerät sein Handel nicht; aber ein fleißiger Mensch wird reich. 28 Auf dem Wege der Gerechtigkeit ist Leben; aber böser Weg führt zum Tode.

Sprichwörter 13 (Die Luther-Bibel 1984, 1999) 1 Ein weiser Sohn liebt Zucht; aber ein Spötter hört selbst auf Drohen nicht. 2 Die Frucht seiner Worte genießt der Fromme; aber die Verächter sind gierig nach Frevel. 3 Wer seine Zunge hütet, bewahrt sein Leben; wer aber mit seinem Maul herausfährt, über den kommt Verderben. 4 Der Faule begehrt und kriegt’s doch nicht; aber die Fleißigen kriegen genug. 5 Der Gerechte ist der Lüge Feind; aber der Gottlose handelt schimpflich und schändlich. 6 Die Gerechtigkeit behütet den Unschuldigen; aber die Gottlosigkeit bringt den Sünder zu Fall. 7 Mancher stellt sich reich und hat nichts, und mancher stellt sich arm und hat großes Gut. 8 Mit Reichtum muss mancher sein Leben erkaufen; aber ein Armer bekommt keine Drohung zu hören. 9 Das Licht der Gerechten brennt fröhlich; aber die Leuchte der Gottlosen wird verlöschen. 10 Unter den Übermütigen ist immer Streit; aber Weisheit ist bei denen, die sich raten lassen. 11 Hastig errafftes Gut zerrinnt; wer aber ruhig sammelt, bekommt immer mehr. 12 Hoffnung, die sich verzögert, ängstet das Herz; wenn aber kommt, was man begehrt, das ist ein Baum des Lebens. 13 Wer das Wort verachtet, muss dafür büßen; wer aber das Gebot fürchtet, dem wird es gelohnt. 14 Die Lehre des Weisen ist eine Quelle des Lebens, zu meiden die Stricke des Todes. 15 Rechte Einsicht schafft Gunst; aber der Verächter Weg bringt Verderben. 16 Ein Kluger tut alles mit Vernunft; ein Tor aber stellt Narrheit zur Schau. 17 Ein gottloser Bote bringt ins Unglück; aber ein getreuer Bote bringt Hilfe. 18 Wer Zucht missachtet, hat Armut und Schande; wer sich gern zurechtweisen lässt, wird zu Ehren kommen. 19 Wenn kommt, was man begehrt, tut es dem Herzen wohl; aber das Böse meiden ist den Toren ein Gräuel. 20 Wer mit den Weisen umgeht, der wird weise; wer aber der Toren Geselle ist, der wird Unglück haben. 21 Unheil verfolgt die Sünder; aber den Gerechten wird mit Gutem vergolten. 22 Der Gute wird vererben auf Kindeskind; aber des Sünders Habe wird gespart für den Gerechten. 23 Es ist viel Speise in den Furchen der Armen; aber wo kein Recht ist, da ist Verderben. 24 Wer seine Rute schont, der hasst seinen Sohn; wer ihn aber lieb hat, der züchtigt ihn beizeiten. 25 Der Gerechte kann essen, bis er satt ist; der Gottlosen Bauch aber leidet Mangel.

Sprichwörter 14 (Die Luther-Bibel 1984, 1999) 1 Die Weisheit der Frauen baut ihr Haus; aber ihre Torheit reißt’s nieder mit eigenen Händen. 2 Wer den HERRN fürchtet, der wandelt auf rechter Bahn; wer ihn aber verachtet, der geht auf Abwegen. 3 In des Toren Mund ist die Rute für seinen Hochmut; aber die Weisen bewahrt ihr Mund. 4 Wo keine Rinder sind, da ist die Krippe leer; aber die Kraft des Ochsen bringt reichen Ertrag. 5 Ein treuer Zeuge lügt nicht; aber ein falscher Zeuge redet frech Lügen. 6 Der Spötter sucht Weisheit und findet sie nicht; aber dem Verständigen ist die Erkenntnis leicht. 7 Geh weg von dem Toren, denn du lernst nichts von ihm. 8 Das ist des Klugen Weisheit, dass er Acht gibt auf seinen Weg; aber der Toren Torheit ist lauter Trug. 9 Auf dem Zelt der Spötter ruht Schuld; aber auf dem Hause des Frommen ruht Wohlgefallen. 10 Das Herz allein kennt sein Leid, und auch in seine Freude kann sich kein Fremder mengen. 11 Das Haus der Gottlosen wird vertilgt; aber die Hütte der Frommen wird grünen. 12 Manchem scheint ein Weg recht; aber zuletzt bringt er ihn zum Tode. 13 Auch beim Lachen kann das Herz trauern, und nach der Freude kommt Leid. 14 Einem gottlosen Menschen wird’s gehen, wie er wandelt, und auch einem guten nach seinen Taten. 15 Ein Unverständiger glaubt noch alles; aber ein Kluger gibt Acht auf seinen Gang. 16 Ein Weiser scheut sich und meidet das Böse; ein Tor aber fährt trotzig hindurch. 17 Ein Jähzorniger handelt töricht; aber ein Ränkeschmied wird gehasst. 18 Die Unverständigen erben Torheit; aber Erkenntnis ist der Klugen Krone. 19 Die Bösen müssen sich bücken vor den Guten und die Gottlosen an den Toren der Gerechten. 20 Der Arme ist verhasst auch seinem Nächsten; aber die Reichen haben viele Freunde. 21 Wer seinen Nächsten verachtet, versündigt sich; aber wohl dem, der sich der Elenden erbarmt! 22 Die nach Bösem trachten, werden in die Irre gehen; die aber auf Gutes bedacht sind, werden Güte und Treue erfahren. 23 Wo man arbeitet, da ist Gewinn; wo man aber nur mit Worten umgeht, da ist Mangel. 24 Den Weisen ist ihr Reichtum eine Krone; aber die Narrheit der Toren bleibt Narrheit. 25 Ein wahrhaftiger Zeuge rettet manchem das Leben; aber wer Lügen ausspricht, übt Verrat. 26 Wer den HERRN fürchtet, hat eine sichere Festung, und auch seine Kinder werden beschirmt. 27 Die Furcht des HERRN ist eine Quelle des Lebens, dass man meide die Stricke des Todes. 28 Wenn ein König viel Volk hat, das ist seine Herrlichkeit; wenn aber wenig Volk da ist, das bringt einen Fürsten ins Verderben. 29 Wer geduldig ist, der ist weise; wer aber ungeduldig ist, offenbart seine Torheit. 30 Ein gelassenes Herz ist des Leibes Leben; aber Eifersucht ist Eiter in den Gebeinen. 31 Wer dem Geringen Gewalt tut, lästert dessen Schöpfer; aber wer sich des Armen erbarmt, der ehrt Gott. 32 Der Gottlose besteht nicht in seinem Unglück; aber der Gerechte ist auch in seinem Tode getrost. 33 Im Herzen des Verständigen ruht Weisheit, und inmitten der Toren wird sie offenbar. 34 Gerechtigkeit erhöht ein Volk; aber die Sünde ist der Leute Verderben. 35 Ein kluger Knecht gefällt dem König, aber einen schändlichen trifft sein Zorn.

Sprichwörter 15 (Die Luther-Bibel 1984, 1999) 1 Eine linde Antwort stillt den Zorn; aber ein hartes Wort erregt Grimm. 2 Der Weisen Zunge bringt gute Erkenntnis; aber der Toren Mund speit nur Torheit. 3 Die Augen des HERRN sind an allen Orten, sie schauen auf Böse und Gute. 4 Eine linde Zunge ist ein Baum des Lebens; aber eine lügenhafte bringt Herzeleid. 5 Der Tor verschmäht die Zucht seines Vaters; wer aber Zurechtweisung annimmt, ist klug. 6 In des Gerechten Haus ist großes Gut; aber in des Gottlosen Gewinn steckt Verderben. 7 Der Weisen Mund breitet Einsicht aus; aber der Toren Herz ist nicht recht. 8 Der Gottlosen Opfer ist dem HERRN ein Gräuel; aber das Gebet der Frommen ist ihm wohlgefällig. 9 Des Gottlosen Weg ist dem HERRN ein Gräuel; wer aber der Gerechtigkeit nachjagt, den liebt er. 10 Den Weg verlassen bringt böse Züchtigung, und wer Zurechtweisung hasst, der muss sterben. 11 Unterwelt und Abgrund liegen offen vor dem HERRN, wie viel mehr die Herzen der Menschen! 12 Der Spötter liebt den nicht, der ihn zurechtweist, und geht nicht hin zu den Weisen. 13 Ein fröhliches Herz macht ein fröhliches Angesicht; aber wenn das Herz bekümmert ist, entfällt auch der Mut. 14 Des Klugen Herz sucht Erkenntnis; aber der Toren Mund geht mit Torheit um. 15 Ein Betrübter hat nie einen guten Tag; aber ein guter Mut ist ein tägliches Fest. 16 Besser wenig mit der Furcht des HERRN als ein großer Schatz, bei dem Unruhe ist. 17 Besser ein Gericht Kraut mit Liebe als ein gemästeter Ochse mit Hass. 18 Ein zorniger Mann richtet Zank an; ein Geduldiger aber stillt den Streit. 19 Der Weg des Faulen ist wie eine Dornenhecke; aber der Weg der Rechtschaffenen ist wohlgebahnt. 20 Ein weiser Sohn erfreut den Vater; aber ein törichter Mensch verachtet seine Mutter. 21 Dem Toren ist die Torheit eine Freude; aber ein verständiger Mann bleibt auf dem rechten Wege. 22 Die Pläne werden zunichte, wo man nicht miteinander berät; wo aber viele Ratgeber sind, gelingen sie. 23 Es ist einem Mann eine Freude, wenn er richtig antwortet, und wie wohl tut ein Wort zur rechten Zeit! 24 Der Weg des Lebens führt den Klugen aufwärts, dass er meide die Tiefen des Todes. 25 Der HERR wird das Haus der Hoffärtigen einreißen; aber den Grenzstein der Witwe wird er schützen. 26 Die Anschläge des Argen sind dem HERRN ein Gräuel; aber rein sind vor ihm freundliche Reden. 27 Wer unrechtem Gewinn nachgeht, zerstört sein Haus; wer aber Bestechung hasst, der wird leben. 28 Das Herz des Gerechten bedenkt, was zu antworten ist; aber der Mund der Gottlosen schäumt Böses. 29 Der HERR ist ferne von den Gottlosen; aber der Gerechten Gebet erhört er. 30 Ein freundliches Antlitz erfreut das Herz; eine gute Botschaft labt das Gebein. 31 Das Ohr, das da hört auf heilsame Weisung, wird unter den Weisen wohnen. 32 Wer Zucht verwirft, der macht sich selbst zunichte; wer sich aber etwas sagen lässt, der wird klug. 33 Die Furcht des HERRN ist Zucht, die zur Weisheit führt, und ehe man zu Ehren kommt, muss man Demut lernen.

Sprichwörter 16 (Die Luther-Bibel 1984, 1999) 1 Der Mensch setzt sich’s wohl vor im Herzen; aber vom HERRN kommt, was die Zunge reden wird. 2 Einen jeglichen dünken seine Wege rein; aber der HERR prüft die Geister. 3 Befiehl dem HERRN deine Werke, so wird dein Vorhaben gelingen. 4 Der HERR macht alles zu seinem Zweck, auch den Gottlosen für den bösen Tag. 5 Ein stolzes Herz ist dem HERRN ein Gräuel und wird gewiss nicht ungestraft bleiben. 6 Durch Güte und Treue wird Missetat gesühnt, und durch die Furcht des HERRN meidet man das Böse. 7 Wenn eines Menschen Wege dem HERRN wohlgefallen, so lässt er auch seine Feinde mit ihm Frieden machen. 8 Besser wenig mit Gerechtigkeit als viel Einkommen mit Unrecht. 9 Des Menschen Herz erdenkt sich seinen Weg; aber der HERR allein lenkt seinen Schritt. 10 Gottes Spruch ist in dem Munde des Königs; sein Mund spricht nicht fehl im Gericht. 11 Waage und rechte Waagschalen sind vom HERRN; und alle Gewichte im Beutel sind sein Werk. 12 Den Königen ist Unrecht tun ein Gräuel; denn durch Gerechtigkeit wird der Thron befestigt. 13 Rechte Worte gefallen den Königen; und wer aufrichtig redet, wird geliebt. 14 Des Königs Grimm ist ein Bote des Todes; aber ein weiser Mann wird ihn versöhnen. 15 Wenn des Königs Angesicht freundlich ist, das ist Leben, und seine Gnade ist wie ein Spätregen. 16 Weisheit erwerben ist besser als Gold und Einsicht erwerben edler als Silber. 17 Der Frommen Weg meidet das Arge; und wer auf seinen Weg achtet, bewahrt sein Leben. 18 Wer zugrunde gehen soll, der wird zuvor stolz; und Hochmut kommt vor dem Fall. 19 Besser niedrig sein mit den Demütigen als Beute austeilen mit den Hoffärtigen. 20 Wer auf das Wort merkt, der findet Glück; und wohl dem, der sich auf den HERRN verlässt! 21 Ein Verständiger wird gerühmt als ein weiser Mann, und liebliche Rede mehrt die Erkenntnis. 22 Klugheit ist ein Brunnen des Lebens dem, der sie hat; aber die Strafe der Toren ist ihre Torheit. 23 Des Weisen Herz redet klug und mehrt auf seinen Lippen die Lehre. 24 Freundliche Reden sind Honigseim, trösten die Seele und erfrischen die Gebeine. 25 Manchem scheint ein Weg recht; aber zuletzt bringt er ihn zum Tode. 26 Der Hunger des Arbeiters arbeitet für ihn; denn sein Mund treibt ihn an. 27 Ein heilloser Mensch gräbt nach Unheil, und in seinem Munde ist’s wie brennendes Feuer. 28 Ein falscher Mensch richtet Zank an, und ein Verleumder macht Freunde uneins. 29 Ein Frevler verlockt seinen Nächsten und führt ihn auf keinen guten Weg. 30 Wer mit den Augen winkt, denkt nichts Gutes; und wer mit den Lippen andeutet, vollbringt Böses. 31 Graue Haare sind eine Krone der Ehre; auf dem Weg der Gerechtigkeit wird sie gefunden. 32 Ein Geduldiger ist besser als ein Starker und wer sich selbst beherrscht, besser als einer, der Städte gewinnt. 33 Der Mensch wirft das Los; aber es fällt, wie der HERR will.

Sprichwörter 17 (Die Luther-Bibel 1984, 1999) 1 Besser ein trockner Bissen mit Frieden als ein Haus voll Geschlachtetem mit Streit. 2 Ein kluger Knecht wird herrschen über einen schandbaren Sohn und wird mit den Brüdern das Erbe teilen. 3 Wie der Tiegel das Silber und der Ofen das Gold, so prüft der HERR die Herzen. 4 Ein Böser achtet auf böse Mäuler, und ein Falscher hört gern auf schändliche Zungen. 5 Wer den Armen verspottet, verhöhnt dessen Schöpfer; und wer sich über eines andern Unglück freut, wird nicht ungestraft bleiben. 6 Der Alten Krone sind Kindeskinder, und der Kinder Ehre sind ihre Väter. 7 Es steht einem Toren nicht wohl an, von hohen Dingen zu reden, viel weniger einem Edlen, dass er mit Lügen umgeht. 8 Bestechung ist wie ein Zauberstein dem, der sie gibt; wohin er sich kehrt, hat er Glück. 9 Wer Verfehlung zudeckt, stiftet Freundschaft; wer aber eine Sache aufrührt, der macht Freunde uneins. 10 Ein Scheltwort dringt tiefer bei dem Verständigen als hundert Schläge bei dem Toren. 11 Ein böser Mensch trachtet stets zu widersprechen; aber ein grausamer Bote wird über ihn kommen. 12 Besser einer Bärin begegnen, der die Jungen geraubt sind, als einem Toren in seiner Torheit. 13 Wer Gutes mit Bösem vergilt, von dessen Haus wird das Böse nicht weichen. 14 Wer Streit anfängt, gleicht dem, der dem Wasser den Damm aufreißt. Lass ab vom Streit, ehe er losbricht! 15 Wer den Schuldigen gerecht spricht und den Gerechten schuldig, die sind beide dem HERRN ein Gräuel. 16 Was soll dem Toren Geld in der Hand, Weisheit zu kaufen, wo er doch ohne Verstand ist? 17 Ein Freund liebt allezeit, und ein Bruder wird für die Not geboren. 18 Ein Tor ist, wer in die Hand gelobt und Bürge wird für seinen Nächsten. 19 Wer Zank liebt, der liebt die Sünde; und wer seine Tür zu hoch macht, strebt nach Einsturz. 20 Ein verkehrtes Herz findet nichts Gutes; und wer falscher Zunge ist, wird in Unglück fallen. 21 Wer einen Toren zeugt, muss sich grämen, und eines Toren Vater hat keine Freude. 22 Ein fröhliches Herz tut dem Leibe wohl; aber ein betrübtes Gemüt lässt das Gebein verdorren. 23 Der Gottlose nimmt gern heimlich Geschenke, zu beugen den Weg des Rechts. 24 Ein Verständiger hat die Weisheit vor Augen; aber ein Tor wirft die Augen hin und her. 25 Ein törichter Sohn ist seines Vaters Verdruss und ein Gram für die Mutter, die ihn geboren hat. 26 Es ist schon nicht gut, dass man Unschuldige Strafe zahlen lässt; aber den Edlen zu schlagen geht über alles Maß. 27 Ein Vernünftiger mäßigt seine Rede, und ein verständiger Mann wird nicht hitzig. 28 Auch ein Tor, wenn er schwiege, würde für weise gehalten und für verständig, wenn er den Mund hielte.

Sprichwörter 18 (Die Luther-Bibel 1984, 1999) 1 Wer sich absondert, der sucht, was ihn gelüstet, und gegen alles, was gut ist, geht er an. 2 Ein Tor hat nicht Gefallen an Einsicht, sondern will kundtun, was in seinem Herzen steckt. 3 Wohin ein Frevler kommt, kommt auch Verachtung; und wo Schande ist, da ist Hohn. 4 Die Worte in eines Mannes Munde sind wie tiefe Wasser, und die Quelle der Weisheit ist ein sprudelnder Bach. 5 Es ist nicht gut, den Schuldigen vorzuziehen, dass man des Gerechten Sache beuge im Gericht. 6 Die Lippen des Toren bringen Zank, und sein Mund ruft nach Schlägen. 7 Der Mund des Toren bringt ihn ins Verderben, und seine Lippen bringen ihn zu Fall. 8 Die Worte des Verleumders sind wie Leckerbissen und gehen einem glatt ein. 9 Wer lässig ist in seiner Arbeit, der ist ein Bruder des Verderbers. 10 Der Name des HERRN ist eine feste Burg; der Gerechte läuft dorthin und wird beschirmt. 11 Des Reichen Habe ist ihm wie eine feste Stadt und dünkt ihn eine hohe Mauer. 12 Wenn einer zugrunde gehen soll, wird sein Herz zuvor stolz; und ehe man zu Ehren kommt, muss man demütig sein. 13 Wer antwortet, ehe er hört, dem ist’s Torheit und Schande. 14 Wer ein mutiges Herz hat, weiß sich auch im Leiden zu halten; wenn aber der Mut daniederliegt, wer kann’s tragen? 15 Ein verständiges Herz erwirbt Einsicht, und das Ohr der Weisen sucht Erkenntnis. 16 Das Geschenk des Menschen schafft ihm Raum und bringt ihn zu den großen Herren. 17 Ein jeder hat zuerst in seiner Sache Recht; kommt aber der andere zu Wort, so findet sich’s. 18 Das Los schlichtet den Streit und lässt Mächtige nicht aneinander geraten. 19 Ein gekränkter Bruder ist abweisender als eine feste Stadt, und Streitigkeiten sind hart wie der Riegel einer Burg. 20 Einem Mann wird vergolten, was sein Mund geredet hat, und er wird gesättigt mit dem, was seine Lippen ihm einbringen. 21 Tod und Leben stehen in der Zunge Gewalt; wer sie liebt, wird ihre Frucht essen. 22 Wer eine Ehefrau gefunden hat, der hat etwas Gutes gefunden und Wohlgefallen erlangt vom HERRN. 23 Ein Armer redet mit Flehen, aber ein Reicher antwortet hart. 24 Es gibt Allernächste, die bringen ins Verderben, und es gibt Freunde, die hangen fester an als ein Bruder.

Sprichwörter 19 (Die Luther-Bibel 1984, 1999) 1 Ein Armer, der in Unschuld wandelt, ist besser als einer, der Verkehrtes spricht und dabei reich ist. 2 Wo man nicht mit Vernunft handelt, da ist auch Eifer nichts nütze; und wer hastig läuft, der tritt fehl. 3 Des Menschen Torheit führt ihn in die Irre, und doch tobt sein Herz wider den HERRN. 4 Reichtum macht viel Freunde; aber der Arme wird von seinem Freunde verlassen. 5 Ein falscher Zeuge bleibt nicht ungestraft; und wer frech Lügen redet, wird nicht entrinnen. 6 Viele schmeicheln dem Vornehmen; und wer Geschenke gibt, hat alle zu Freunden. 7 Den Armen hassen alle seine Brüder; wie viel mehr halten sich seine Freunde von ihm fern! Wer viel spricht, der tut Frevel; und wer Worten nachjagt, der wird nicht entrinnen. 8 Wer Klugheit erwirbt, liebt sein Leben; und der Verständige findet Gutes. 9 Ein falscher Zeuge bleibt nicht ungestraft; und wer frech Lügen redet, wird umkommen. 10 Dem Toren steht nicht an, gute Tage zu haben, viel weniger einem Knecht, zu herrschen über Fürsten. 11 Klugheit macht den Mann langsam zum Zorn, und es ist seine Ehre, dass er Verfehlung übersehen kann. 12 Die Ungnade des Königs ist wie das Brüllen eines Löwen; aber seine Gnade ist wie Tau auf dem Grase. 13 Ein törichter Sohn ist seines Vaters Herzeleid, und eine zänkische Frau wie ein ständig triefendes Dach. 14 Haus und Habe vererben die Eltern; aber eine verständige Ehefrau kommt vom HERRN. 15 Faulheit macht schläfrig, und ein Lässiger wird Hunger leiden. 16 Wer das Gebot bewahrt, der bewahrt sein Leben; wer aber auf seinen Weg nicht achtet, wird sterben. 17 Wer sich des Armen erbarmt, der leiht dem HERRN, und der wird ihm vergelten, was er Gutes getan hat. 18 Züchtige deinen Sohn, solange Hoffnung da ist, aber lass dich nicht hinreißen, ihn zu töten. 19 Großer Grimm muss Strafe leiden; denn willst du ihm steuern, so wird er noch größer. 20 Höre auf Rat und nimm Zucht an, dass du hernach weise seist. 21 In eines Mannes Herzen sind viele Pläne; aber zustande kommt der Ratschluss des HERRN. 22 Ein gütiger Mensch ist der Liebe wert, und ein Armer ist besser als ein Lügner. 23 Die Furcht des HERRN führt zum Leben; man wird satt werden und sicher schlafen, von keinem Übel heimgesucht. 24 Der Faule steckt seine Hand in die Schüssel und bringt sie nicht wieder zum Munde. 25 Schlägt man den Spötter, so werden Unverständige vernünftig; weist man den Verständigen zurecht, so gewinnt er an Einsicht. 26 Wer den Vater misshandelt und die Mutter verjagt, der ist ein schandbarer und verfluchter Sohn. 27 Lässt du ab, mein Sohn, auf Ermahnung zu hören, so irrst du ab von vernünftiger Lehre. 28 Ein nichtswürdiger Zeuge spottet des Rechts, und den Gottlosen mundet das Unrecht. 29 Den Spöttern sind Strafen bereitet und Schläge für den Rücken der Toren.

Sprichwörter 20 (Die Luther-Bibel 1984, 1999) 1 Der Wein macht Spötter, und starkes Getränk macht wild; wer davon taumelt, wird niemals weise. 2 Das Drohen des Königs ist wie das Brüllen eines Löwen; wer ihn erzürnt, der sündigt wider das eigene Leben. 3 Eine Ehre ist es dem Mann, dem Streit fernzubleiben; aber die gerne streiten, sind allzumal Toren. 4 Im Herbst will der Faule nicht pflügen; so muss er in der Ernte betteln und kriegt nichts. 5 Das Vorhaben im Herzen eines Mannes ist wie ein tiefes Wasser; aber ein kluger Mann kann es schöpfen. 6 Viele Menschen rühmen ihre Güte; aber wer findet einen, der zuverlässig ist? 7 Ein Gerechter, der unsträflich wandelt, dessen Kindern wird’s wohlgehen. 8 Ein König, der auf dem Thron sitzt, um zu richten, sondert aus mit seinem Blick alles Böse. 9 Wer kann sagen: »Ich habe mein Herz geläutert und bin rein von meiner Sünde«? 10 Zweierlei Gewicht und zweierlei Maß ist beides dem HERRN ein Gräuel. 11 Schon einen Knaben erkennt man an seinem Tun, ob er lauter und redlich werden will. 12 Ein hörendes Ohr und ein sehendes Auge, die macht beide der HERR. 13 Liebe den Schlaf nicht, dass du nicht arm wirst; lass deine Augen offen sein, so wirst du Brot genug haben. 14 »Schlecht, schlecht!«, spricht man, wenn man kauft; aber wenn man weggeht, so rühmt man sich. 15 Es gibt Gold und viel Perlen; aber ein Mund, der Vernünftiges redet, ist ein edles Kleinod. 16 Nimm dem sein Kleid, der für einen andern Bürge wurde, und pfände ihn anstelle des Fremden! 17 Das gestohlene Brot schmeckt dem Manne gut; aber am Ende hat er den Mund voller Kieselsteine. 18 Pläne kommen zum Ziel, wenn man sich recht berät; und Krieg soll man mit Vernunft führen. 19 Wer Geheimnisse verrät, ist ein Verleumder, und mit dem, der den Mund nicht halten kann, lass dich nicht ein. 20 Wer seinem Vater und seiner Mutter flucht, dessen Leuchte wird verlöschen in der Finsternis. 21 Das Erbe, nach dem man zuerst sehr eilt, wird zuletzt nicht gesegnet sein. 22 Sprich nicht: »Ich will Böses vergelten!« Harre des HERRN, der wird dir helfen. 23 Zweierlei Gewicht ist dem HERRN ein Gräuel, und eine falsche Waage ist nicht gut. 24 Jedermanns Schritte bestimmt der HERR. Welcher Mensch versteht seinen Weg? 25 Es ist dem Menschen ein Fallstrick, unbedacht Gelübde zu tun und erst nach dem Geloben zu überlegen. 26 Ein weiser König sondert die Gottlosen aus und lässt das Rad über sie gehen. 27 Eine Leuchte des HERRN ist des Menschen Geist; er durchforscht alle Kammern des Innern. 28 Gütig und treu sein behütet den König, und sein Thron besteht durch Güte. 29 Der Jünglinge Ehre ist ihre Stärke, und graues Haar ist der Alten Schmuck. 30 Man muss dem Bösen wehren mit harter Strafe und mit ernsten Schlägen, die man fühlt.

Sprichwörter 21 (Die Luther-Bibel 1984, 1999) 1 Des Königs Herz ist in der Hand des HERRN wie Wasserbäche; er lenkt es, wohin er will. 2 Einen jeglichen dünkt sein Weg recht; aber der HERR prüft die Herzen. 3 Recht und Gerechtigkeit tun ist dem HERRN lieber als Opfer. 4 Hoffärtige Augen und stolzer Sinn, die Leuchte der Gottlosen, ist Sünde. 5 Das Planen eines Emsigen bringt Überfluss; wer aber allzu rasch handelt, dem wird’s mangeln. 6 Wer Schätze sammelt mit Lügen, der wird fehlgehen und ist unter denen, die den Tod suchen. 7 Der Gottlosen Gewalt rafft sie selber weg; denn sie wollen nicht tun, was recht ist. 8 Wer mit Schuld beladen ist, geht krumme Wege; wer aber rein ist, dessen Tun ist gerade. 9 Besser im Winkel auf dem Dach wohnen als mit einer zänkischen Frau zusammen in einem Hause. 10 Die Seele des Gottlosen gelüstet nach Bösem und erbarmt sich nicht seines Nächsten. 11 Wenn der Spötter gestraft wird, so werden die Unverständigen weise, und wenn man einen Weisen belehrt, so nimmt er Erkenntnis an. 12 Der Gerechte achtet auf des Gottlosen Haus, und er stürzt die Gottlosen ins Verderben. 13 Wer seine Ohren verstopft vor dem Schreien des Armen, der wird einst auch rufen und nicht erhört werden. 14 Eine heimliche Gabe stillt den Zorn und ein Geschenk im Verborgenen den heftigen Grimm. 15 Dem Gerechten ist es eine Freude, wenn Recht geschieht, aber den Übeltätern ist es ein Schrecken. 16 Ein Mensch, der vom Wege der Klugheit abirrt, wird weilen in der Schar der Toten. 17 Wer gern in Freuden lebt, wird Mangel haben; und wer Wein und Salböl liebt, wird nicht reich. 18 Der Gottlose wird als Lösegeld gegeben für den Gerechten und der Verächter für die Frommen. 19 Besser in der Wüste wohnen als bei einer zänkischen und zornigen Frau. 20 Im Hause des Weisen ist ein kostbarer Schatz an Öl; aber ein Tor vergeudet ihn. 21 Wer der Gerechtigkeit und Güte nachjagt, der findet Leben und Ehre. 22 Ein Weiser ersteigt die Stadt der Starken und stürzt ihre Macht, auf die sie sich verlässt. 23 Wer Mund und Zunge bewahrt, der bewahrt sein Leben vor Not. 24 Wer stolz und vermessen ist, heißt ein Spötter; er treibt frechen Übermut. 25 Der Faule stirbt über seinem Wünschen; denn seine Hände wollen nichts tun. 26 Den ganzen Tag begehrt die Gier; aber der Gerechte gibt und versagt nichts. 27 Der Gottlosen Opfer ist ein Gräuel, wie viel mehr, wenn man’s darbringt für eine Schandtat. 28 Ein lügenhafter Zeuge wird umkommen; aber wer recht gehört hat, dessen Wort bleibt. 29 Der Gottlose macht ein freches Gesicht; aber wer fromm ist, macht seine Wege fest. 30 Keine Weisheit, kein Verstand, kein Rat besteht vor dem HERRN. 31 Rosse werden gerüstet zum Tage der Schlacht; aber der Sieg kommt vom HERRN.

Sprichwörter 22:1-16 (Die Luther-Bibel 1984, 1999) 1 Ein guter Ruf ist köstlicher als großer Reichtum und anziehendes Wesen besser als Silber und Gold. 2 Reiche und Arme begegnen einander; der HERR hat sie alle gemacht. 3 Der Kluge sieht das Unglück kommen und verbirgt sich; die Unverständigen laufen weiter und leiden Schaden. 4 Der Lohn der Demut und der Furcht des HERRN ist Reichtum, Ehre und Leben. 5 Stacheln und Stricke sind auf dem Wege des Verkehrten; wer sich aber davon fernhält, bewahrt sein Leben. 6 Gewöhne einen Knaben an seinen Weg, so lässt er auch nicht davon, wenn er alt wird. 7 Der Reiche herrscht über die Armen; und wer borgt, ist des Gläubigers Knecht. 8 Wer Unrecht sät, der wird Unglück ernten, und die Rute seines Übermuts wird ein Ende haben. 9 Wer ein gütiges Auge hat, wird gesegnet; denn er gibt von seinem Brot den Armen. 10 Treibe den Spötter hinaus, so geht der Zank weg, und Hader und Schmähung hören auf. 11 Wer ein reines Herz und liebliche Rede hat, dessen Freund ist der König. 12 Die Augen des HERRN behüten die Erkenntnis; aber die Worte des Verächters bringt er zu Fall. 13 Der Faule spricht: »Es ist ein Löwe draußen; ich könnte getötet werden auf der Gasse.« 14 Der Mund unzüchtiger Frauen ist eine tiefe Grube; wem der HERR zürnt, der fällt hinein. 15 Torheit steckt dem Knaben im Herzen; aber die Rute der Zucht treibt sie ihm aus. 16 Wer dem Armen Unrecht tut, mehrt ihm seine Habe; wer einem Reichen gibt, schafft ihm nur Mangel.