Später nannte er mich „den schönsten Rechenfehler“ oder das Waschmaschinenkind.
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Waschmaschinenkind

Meine Eltern lebten damals in der Luchtbergstraße in Bremen. Zu dieser Zeit hatten sie bereits drei Kinder: eine fünfjährige Tochter und Zwillingsjungs im Alter von drei Jahren. Das Leben war hektisch, und meine Mutter, die oft von Ängsten geplagt wurde, stand mit der Betreuung der Kinder am Rande ihrer Belastbarkeit.

Eines Tages sagte mein Vater zu ihr: „Ich hänge dir die Pillen direkt über der Waschmaschine an einen Nagel, damit du sie nicht vergessen kannst.“ Für ihn war es eine pragmatische Lösung, doch wie es der Zufall – oder vielmehr Gottes Führung – wollte, hielt der Nagel nicht. Die Palette mit den Verhütungstabletten fiel hinter die Waschmaschine.

Da die Waschmaschine schwer war und das Abrücken Mühe gemacht hätte, entschied mein Vater kurzerhand: „Dann passen wir halt in Zukunft auf und rechnen mit.“ Offensichtlich rechneten sie falsch – oder besser gesagt, sie rechneten nicht mit Gottes Plan. Denn neun Monate später wurde ich geboren.

Mein Vater nannte mich später liebevoll „den schönsten Rechenfehler“ oder auch „das Waschmaschinenkind“. Diese Geschichte erzählte er vielen Freunden, und sie brachte immer ein Lachen auf die Gesichter seiner Zuhörer. Ich bin ihm dafür nicht böse, im Gegenteil: Es zeigt mir, wie wunderbar Gottes Wege sind.

Ich denke dabei oft an Zacharias in der Bibel, der in Lukas 1, Vers 5 bis 8, ebenfalls von großer Freude erfüllt war, als Gott ihm einen Sohn schenkte, obwohl es aus menschlicher Sicht unmöglich schien.

Lukas 1:5-8
Es war zur Zeit des Herodes, des Königs von Judäa, ein Priester mit Namen Zacharias aus der Abteilung Abija, und seine Frau war aus den Töchtern Aarons, und ihr Name war Elisabeth. Sie waren aber alle beide gerecht vor Gott und lebten untadelig nach allen Geboten und Satzungen des Herrn. Und sie hatten kein Kind, denn Elisabeth war unfruchtbar, und beide waren hochbetagt.

Auch in meiner Geschichte sehe ich Gottes Handeln. Die Gesellschaft mag die Pille und andere Verhütungsmethoden als selbstverständlich ansehen, aber bei Gott ist kein Ding unmöglich. Selbst Unfruchtbarkeit stellt für ihn keine Hürde dar.

Lukas 1:37
Denn bei Gott ist kein Ding unmöglich.

Ich bin dankbar, dass meine Mutter, obwohl sie damals noch auf der Suche nach Gott war, mir immer vom Glauben erzählte. Ihre Worte pflanzten einen Samen, der später in unserer ganzen Familie Frucht trug. Meine Mutter fand schließlich zu Gott, und wir alle durften seine rettende Gnade erfahren.

Heute, wenn ich auf mein Leben zurückblicke, bin ich nicht nur dankbar für diese Geschichte, sondern auch für meine wunderbaren Geschwister. Sie zeigen mir, wie wertvoll Gottes Plan für uns ist. Nun bin ich selbst Vater von zwei großartigen Kindern und erkenne immer wieder, wie sehr Gottes Führung in meinem Leben gegenwärtig ist – angefangen bei meiner Geburt als „Waschmaschinenkind“.

 

 

🙏🏻 Amen.

Sprecher: Alexander Kensington
Autor: Patrick Schwarz

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