Einleitung:
Lepra – Eine Krankheit, die nicht ganz verschwunden ist
Lepra ist eine sehr alte Krankheit, die schon in der Bibel erwähnt wird. Sie wird von einem Bakterium verursacht und kann die Haut und die Nerven schädigen. Menschen mit Lepra fühlen oft keinen Schmerz mehr, was gefährlich ist, weil sie sich verletzen können, ohne es zu merken.
Jedes Jahr erkranken noch immer etwa 200.000 Menschen an Lepra, besonders in Indien und Brasilien. Viele Menschen wissen gar nicht, dass sie die Krankheit haben, weil es lange dauert, bis sie ausbricht – oft 4 bis 6 Jahre.
Lepra ist nicht sehr ansteckend, aber früher hatten die Menschen große Angst davor. Kranke wurden oft ausgeschlossen und durften nicht mit anderen zusammenleben. Heute gibt es Medikamente, die Lepra heilen können, aber die Behandlung dauert viele Monate oder sogar Jahre. Wenn Lepra nicht rechtzeitig erkannt wird, können Menschen lebenslange Schäden davontragen.
Bibeltext: (Wir lesen gemeinsam…)
Lukas 17:11-19
11 Und es begab sich, als er nach Jerusalem wanderte, dass er durch Samarien und Galiläa hin zog. 12 Und als er in ein Dorf kam, begegneten ihm zehn aussätzige Männer; die standen von ferne 13 und erhoben ihre Stimme und sprachen: Jesus, lieber Meister, erbarme dich unser! 14 Und als er sie sah, sprach er zu ihnen: Geht hin und zeigt euch den Priestern! Und es geschah, als sie hingingen, da wurden sie rein. 15 Einer aber unter ihnen, als er sah, dass er gesund geworden war, kehrte er um und pries Gott mit lauter Stimme 16 und fiel nieder auf sein Angesicht zu Jesu Füßen und dankte ihm. Und das war ein Samariter. 17 Jesus aber antwortete und sprach: Sind nicht die zehn rein geworden? Wo sind aber die neun? 18 Hat sich sonst keiner gefunden, der wieder umkehrte, um Gott die Ehre zu geben, als nur dieser Fremde? 19 Und er sprach zu ihm: Steh auf, geh hin; dein Glaube hat dir geholfen.
👦🏽👩🏽👦👩 Fragen an die Jungschar:
Warum mussten sie sich den Priestern zeigen?
1. Gesetzliche Reinheitsvorschriften
- Nach dem Gesetz Mose galt ein Aussätziger als rituell unrein und musste außerhalb der Gemeinschaft leben
(3. Mose 13:45-46). - Falls jemand von Aussatz geheilt wurde, musste er sich einem Priester zeigen, der seine Heilung bestätigte und ihn wieder in die Gemeinschaft aufnehmen konnte.
- Die Vorschrift dazu steht in 3. Mose 14, wo genau beschrieben wird, wie ein Geheilter gereinigt werden musste, bevor er wieder am religiösen und gesellschaftlichen Leben teilnehmen durfte.
2. Bestätigung der Heilung
- Jesus heilt die zehn Männer nicht sofort sichtbar, sondern schickt sie auf den Weg zu den Priestern. Dies erfordert Glauben, denn sie mussten sich auf den Weg machen, obwohl sie noch nicht geheilt waren.
- Während sie unterwegs sind, werden sie tatsächlich gesund.
- Die Heilung musste von einem Priester offiziell bestätigt werden, damit sie wieder in die Gesellschaft integriert werden konnten.
3. Zeugnis für die Priester
- In Lukas 5:14 heilt Jesus bereits einen anderen Aussätzigen und sagt ihm ebenfalls, er solle sich den Priestern zeigen. Dort fügt er hinzu: „Zu einem Zeugnis für sie.“ (Lukas 5:14)
- Das bedeutet: Die Priester sollten mit eigenen Augen sehen, dass eine Heilung geschehen war – etwas, das ohne Gottes Eingreifen unmöglich war.
- Es war also auch eine Botschaft an die geistliche Führung Israels, dass das Reich Gottes durch Jesus angebrochen war.
Was ist Aussatz eigentlich?
Aussatz war in biblischer Zeit ein Sammelbegriff für verschiedene Hautkrankheiten, die als rituell unrein galten. Der Begriff umfasst nicht nur Lepra (Morbus Hansen), sondern auch Schuppenflechte, Ekzeme oder Pilzinfektionen.
Merkmale von Aussatz in der Bibel:
- Körperliche Symptome: Wunde Haut, weiße Flecken, Geschwüre, manchmal mit Taubheitsgefühl.
- Soziale Folgen: Aussätzige mussten isoliert außerhalb der Gemeinschaft leben (3. Mose 13:45-46).
- Religiöse Bedeutung: Die Krankheit wurde als Zeichen von Unreinheit gesehen, nicht zwingend als Strafe für Sünde.
Warum war Aussatz so gefürchtet?
- Er war ansteckend (zumindest bei Lepra).
- Er machte Menschen unrein, sodass sie nicht am Tempeldienst teilnehmen durften.
- Eine Heilung galt als wunderbar und selten – deshalb war Jesu Heilung von Aussätzigen ein großes Zeichen seiner göttlichen Macht (Lukas 5:12-14, Lukas 17:11-19).
⛔️ Heute ist Lepra heilbar mit Antibiotika, aber damals war Aussatz ein lebenslanges Stigma.
Aussatz, ein Bild für die Sünde?
1. Aussatz trennt – Sünde trennt von Gott
- Aussätzige mussten außerhalb des Lagers leben (3. Mose 13:45-46), weil sie unrein waren.
- Ebenso trennt Sünde den Menschen von Gott (Jesaja 59:2).
2. Aussatz breitet sich aus – Sünde wächst
- Aussatz begann oft klein, breitete sich aber unaufhaltsam aus.
- Genauso beginnt Sünde oft unscheinbar, kann aber das ganze Leben verderben (Jakobus 1:15).
3. Aussatz führt zur Gefühllosigkeit – Sünde verhärtet das Herz
- Aussätzige verloren ihr Schmerzempfinden und verletzten sich unbemerkt.
- Sünde macht das Herz hart und führt dazu, dass Menschen Gottes Stimme nicht mehr hören (Hebräer 3:13).
4. Aussatz konnte nicht selbst geheilt werden – Sünde braucht Gottes Eingreifen
- Kein Mensch konnte sich selbst vom Aussatz reinigen – nur Gott konnte Heilung schenken (2. Könige 5:10-14, Naaman).
- Genauso kann nur Jesus von der Sünde reinigen (1. Johannes 1:7).
5. Aussätzige wurden durch Jesus geheilt – Jesus vergibt Sünde
- Jesus berührte und heilte Aussätzige (Matthäus 8:2-3), obwohl sie als unrein galten.
- So vergibt Jesus die Sünde und stellt die Gemeinschaft mit Gott wieder her (Lukas 5:12-13).
Das Gemeimnis: Warum kehrt nur einer um?
1. Die anderen taten nur das, was erwartet wurde
- Jesus schickte die Aussätzigen zu den Priestern, weil das Gesetz Mose dies verlangte (3. Mose 14).
- Neun folgten der Anweisung, aber nur einer erkannte, dass Jesus mehr als ein Heiler war.
2. Der Samariter hatte ein tieferes Verständnis
- Juden sahen sich oft als Gottes auserwähltes Volk und betrachteten Heilung vielleicht als ihr Recht.
- Der Samariter wusste, dass er eigentlich ein Außenseiter war – er empfand die Heilung als reine Gnade.
- Deshalb kehrte er mit echter Dankbarkeit zurück.
3. Jesus zeigt: Es geht um mehr als nur körperliche Heilung
- Jesus sagt zum Samariter: „Dein Glaube hat dich gerettet.“ (Lukas 17:19)
- Die anderen wurden geheilt, aber nur der Samariter erlebte auch geistliche Erneuerung.
Er erkannte, dass Jesus der wahre Retter war und lobte Gott.
Fazit
Die Geschichte zeigt, dass viele Menschen Gottes Gaben annehmen, aber nicht alle Gott selbst suchen.
Der Samariter ist ein Vorbild für wahren Glauben und Dankbarkeit – nicht nur für das, was Gott tut, sondern für wer Gott ist.