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Stille Zeit mit Gott
Schlagwörter: FECGΙFEGΙGemeinde
Die Gemeinde war mir immer wichtig. Für mich ist es ein Ort, an dem man im Glauben und im Vertrauen wächst und neue Kraft als Kind Gottes schöpft. Ein Ort, an dem man gemeinsam in Gottes Wort liest, Fragen stellen kann und Korrektur im Glaubensleben erfährt. Ein Ort, an dem man lobt, dankt und gemeinsam betet. Ein Ort des Trostes und der Gemeinschaft mit Gläubigen und Jesus Christus in der Mitte. (Matthäus 18:20)

Eine Gemeinde sollte immer am Ort sein. Es ist wichtig, dass man die Gemeinschaft nicht versäumt. Der Glaube entspringt aus der Predigt (Römer 10:17). Man hört, denkt darüber nach, man versucht es im Alltag umzusetzen und bekommt in der Gemeinde neue Kraft es erneut zu versuchen.

Ich fuhr eine Zeit lang einen weiten Weg nach Bremen in die Gemeinde. Woche für Woche und Monat für Monat. Ich nahm meine ganze Familie mit, stellte allerdings fest, dass es keine Dauerlösung ist. Ich betete damals für eine Gemeinde in Vechta. Mir war es wichtig, dass auch meine Kinder dort Freunde finden und die Möglichkeit haben, sich mit Ihnen auch im Alltag treffen zu können.

Es dauerte nicht lange und ich bekam einen Anruf. Kurze Zeit später suchte mich jener Pastor auf der Arbeit auf und erzählte mir, dass es ihm auch aufs Herz gelegt wurde, dass in Vechta eine neue Gemeinde entstehen soll. Mir trafen uns in der ersten Zeit als Hauskreis und überlegten gemeinsam, wie wir zum Glauben an Jesus Christus einladen könnten.

Wir trafen uns an den verschiedensten Orten und die Gemeinde wuchs rasant. Mal trafen wir uns in einem Café, mal in einer Pizzeria oder bei den einzelnen im heimischen Wohnzimmer. Wir lasen zu Beginn die Apostelgeschichte und brannten für das Thema Gemeinde in Vechta.

Während die Gemeinde wuchs, wurde meine Frau neugierig. Ich verbrachte dort sehr viel Zeit und unsere Kinder waren noch jung. Ich ließ meine Familie oft alleine zu Hause, weil ich ja für die Gemeinde brannte. Mal ging ich in den Gottesdienst, mal in den Hauskreis und Mal stundenlang zu Besprechungen. Es war nicht so, dass ich meine Familie nicht dabeihaben wollte, OH Nein! – ich war einfach gedanklich voll damit beschäftigt.

Wir veranstalteten ein Baseballcamp. Eine gute Sache. Christen aus den USA sollten den Kindern Baseball und Jesus Christus näher bringen. Wir wollten die Kinder gewinnen und die Eltern zur Gemeinde einladen. Mit Bratwurst und Kuchen sollten sie am Ende des Camps in die Gemeinde eingeladen werden. Die ganze Vorbereitung und Planung kostete viel Zeit und Kraft, doch es sollte ja für den Herrn sein. Damals setzte ich falsche Prioritäten und war sehr überrascht, als plötzlich meine Frau zum Baseballcamp kam.

Sie nahm sich damals im Zelt einen Apfel und wollte nach unseren Kindern schauen, die auf dem Camp mitspielten. Ihr Besuch war unangekündigt und spontan. Der damalige Pastor ging auf meine Frau zu und sagte:
„Der Apfel ist für die Kinder bestimmt!“. Meine Frau reagierte direkt und sagte: „Meinen Sie nicht, dass ich mir auch viele Äpfel selbst kaufen könnte? – Sie haben doch den Apfel selbst gespendet bekommen? – Was sind sie nur für ein Pastor?“

Ich bekam es voll mit und beobachtete, wie meine Frau weinte. Da ich ja Gemeinde wollte, blieb ich auf dem Camp und sie ging alleine nach Hause. Ich war damals blind. Im Laufe der Jahre wuchs die Gemeinde und ich erkannte nicht, dass es eine „One man Show“ war.  Immer wieder war das Geld Thema. Ich wurde auch nicht stutzig, als er uns erklärte, dass die neue Gemeinde nicht alle Menschen erreichen kann. Ich bemerkte so viele Dinge nicht, weil ich blind war.

Der Pastor schätzte mich. Ich war damals nützlich. Ich brachte mich ein und engagierte mich sehr. Ich erstellte Poster, Flyer, eine Internetseite, lud ein und half bei den Vorbereitungen. Bis zu jenem Tag, als meine Frau erneut die Gemeinde aufsuchte. Es war damals eine Radtour geplant. Ich nutzte die Gelegenheit, um meine Frau dazu einzuladen.
Wir fuhren gerne Fahrrad und es wäre bestimmt eine gute Zeit geworden. Bis der Anruf kam….

Hallo Patrick, ich bin es Johann. Du kannst gerne zur Radtour kommen, doch lass deine Frau daheim.

Der damalige Pastor schickte einen Bruder vor, der mir unmissverständlich mitteilte, dass meine Frau nicht willkommen sei. Es brach mir das Herz. Was war nur geschehen? – Ich erinnerte mich, dass ich dem Pastor damals viele sehr persönliche Dinge erzählt hatte. Mir fiel es plötzlich wie Schuppen von den Augen. Er war ein Mietling. (Johannes 10:12-13)
Warum war mir das all die Jahre nicht aufgefallen?

Ich entschied mich dazu, die Gemeinde zu verlassen. Ich schrieb einen Abschiedsbrief an die Geschwister der Gemeinde.
Ich wollte nicht in einer Gemeinde sein, wo meine Frau nicht willkommen ist.

Als der Pastor meine Nachricht erfuhr, geriet er in Panik. Patrick, wir können uns gerne in einer Kneipe oder in einem Café treffen und über alles reden. Damals brauchte ich Abstand. Zeit zum Trauern. Abstand gewinnen und das Erlebte zu reflektieren.  Als ich dann später reden wollte und den Wunsch hatte, nochmals über alles zu sprechen, wurde mir diese Möglichkeit nicht mehr gegeben. Man ließ mich fallen.

Ich fand damals Trost in einer anderen Gemeinde. Meine Familie begleitete mich. Nach dem Gottesdienst aßen wir mit den Geschwistern zum Mittag. Innerlich war ich in tiefer Traurigkeit. Warum musste ich nur diese Erfahrung machen?
In der neuen Gemeinde wurde ich wirklich sehr getröstet, doch ich merkte für mich ganz deutlich, dass es für mich kein geistliches zu Hause ist.

Ich erkundigte mich nach einer Bibelstunde. Ich hatte einen so großen Hunger danach, meinen Glauben zu teilen, dass ich eine Kundin auf der Arbeit ansprach. Ich maß bei ihr eine Küche aus und merkte, dass sie ein Kind Gottes sein musste. „Wo trefft ihr euch zur Bibelstunde?“, fragte ich spontan.  Sie sagte: „In der Robert-Bosch-Straße in Vechta, jeden Dienstag“

Ich grinste über beide Ohren. Ich suchte die Gemeinde auf. Ich blieb. und wurde Mitglied der Gemeinde und habe ein neues geistliches Zuhause gefunden.

Stille Zeit mit Gott

Einleitung:

Es ist einfach wunderbar, dass Gott (der Vater) nicht mehr an unsere Missetat (Schuld) gedenkt, wenn wir ihn um Vergebung bitten. Es ist dann so, als wäre es nie geschehen. Es ist durch den Kreuzestod von Jesus Christus geschehen.

Jesaja 43,25
“Ich, ich tilge deine Übertretungen um meinetwillen und will deiner Sünden nicht gedenken.”

Das Problem ist unsere Vergesslichkeit!

Ich habe es an mir selbst beobachtet. Viele Dinge kann ich mir einfach nicht merken und wenn ich sie dann brauche oder abrufen muss, habe ich sie schlicht und einfach vergessen. Sicherlich muss man sich nicht alles merken und manches fällt einem dann auch oft wieder ein, doch es ist einfach zum Verzweifeln.

Das Problem ist bekannt!

Auch der Herr Jesus Christus kannte die Schwachheit seiner Kinder. Er ermahnte sie, wachsam zu sein. Immer und immer wieder wiederholte er Inhalte, damit sie sich einprägten. Er rief sie dazu auf, sich zu erinnern.

Der Gottesdienst

Wir wissen, dass der Glaube aus der Predigt kommt. Auch wissen wir, dass wir die Gemeinschaft nicht versäumen sollen.  Woche für Woche hören wir Kinder das Wort und vergessen es so schnell wieder. Es ist wie Spreu auf der Straße. Der Wind kommt vorbei und trägt es davon.
Das ist wirklich so traurig. In manchen Gemeinden bleiben sie noch etwas zum Gespräch zusammen. Manchmal spricht man noch über die Predigt,
doch eine Woche später ist es verflogen.
Wir sollen Täter des Wortes sein und nicht Hörer allein. Wir sind dazu angehalten, wachsam zu sein.

Ein Lösungsansatz

Ich denke, es hilft, wenn man konsequent jeden Tag in Gottes Wort liest. Es ist die tägliche Nahrung, die unser Geist braucht. Wir müssen dann nicht immer alles verstehen. Das Wissen ist Stückwerk.
Es ist wichtig, das Gehörte direkt anzuwenden. Es muss nicht gleich öffentlich getan werden. Wir lernen durch Wiederholungen im Alltag.
Auch hilft es, die Dinge aufzuschreiben. Mir ist dabei diese Seite: silencetime.de eine riesengroße Hilfe.

Gebet

Im Gespräch mit Gott können wir schwach sein. Er hat uns gemacht und er hat auch unsere Vergesslichkeit geschaffen. Vermutlich möchte Gott uns nicht überfordern und lässt uns daher vergessen. Stell dir einmal vor, du hättest jeglichen göttlichen Gedanken sofort griffbereit.
Dennoch verändert uns das Gebet. Es gibt uns Kraft, den Weg weiterzugehen.

 

Geschichten aus dem Leben

Ich erinnere mich noch sehr genau an jenen Sandstrand in Costa Rica. Damals machte ich mit meinem Bruder Simon, Ruth und ihrer Tochter Rebekka eine kleine Rundreise mit dem Auto.

Es war ein herrlicher Tag im Dezember 2018. Wir fuhren mit dem Auto an einen Sandstrand mit Palmen und Simon und ich gingen gemeinsam in die Wellen, während die anderen beiden am Strand auf uns warteten.

Schon nach kurzer Zeit konnte ich Simon nicht mehr sehen und ging zurück an den Strand. Die Wellen waren mir zu heftig und ich genoss die Sonne der Karibik.

„Wo ist dein Bruder Simon?“, rief Ruth.  Sie hatte das Wasser konzentriert beobachtet und auch ich konnte meinen geliebten Bruder nicht mehr sehen.  Plötzlich wurde sie panisch und weinte. „Ohh nein, wo ist dein Bruder Patrick!“ – „Ich weiß es nicht!“, sagte ich.

In jenem Moment war mir klar, dass mein Bruder wohl ertrunken war. In meiner Verzweiflung überlegte ich, wer wohl jetzt das Auto fahren würde. Immer mehr Menschen kamen an den Strand, denn sie hatten die Hilfeschreie von Ruth und Rebekka gehört.

Auch zwei Rettungsschwimmer kamen erfolglos aus dem Wasser zurück.

Ich fing an zu beten und flehte: „Gib mir meinen Bruder Simon zurück.“ – Plötzlich sah ich im Wasser einen Mann stehen und ich rief: „Simon, Simon.“ – Mit Tränen in den Augen lief ich voller Verzweiflung ins Wasser. Der Mann drehte sich nach mir um und mir war erneut klar: Simon lebte nicht mehr.

Am Strand nahmen wir uns in den Arm und trauerten über den Verlust, als plötzlich mein Bruder auftauchte und sagte: „Hallo Ihr Lieben, ich bin wieder da.“ – Ruth gab ihm eine Ohrfeige und herzte Simon danach. Simon fragte, warum wir geweint haben und dann fing er an zu berichten:

Hinter den Wellen war es dann irgendwie langweilig und ich bin in eine Bucht geschwommen und habe mich dort etwas ausgeruht. Vermutlich habt ihr mich deshalb nicht mehr gesehen.

Für mich war es dennoch ein Wunder, denn mein Bruder war für mich ertrunken und nun war er wieder lebendig geworden. Danke Vater!

Wir erfuhren später, dass es absolut verboten ist an jenem Strand zu baden, da unterhalb der Wasseroberfläche messerscharfe Felsen und Korallen sind. Es waren dort schon viele mit der Wucht der Wellen an die Felsen geschlagen worden und es ist ein Wunder, dass nichts Schlimmeres passiert ist.

Stille Zeit mit Gott

Seit einigen Jahren haben wir Hühner im Garten. Unsere Hühner sehen alle ähnlich aus, denn es sind Lohmannhennen. Ihre genaue Bezeichnung ist Lohmann-Brown.
Es sind Industriehühner, von denen erwartet wird, dass sie täglich ein Ei legen.

Ich habe meine Hühner aus einer Legebatterie. Ein Huhn hat dort eine Lebenserwartung von 12 bis 14 Monaten. Nach der Geburt müssen sie einen umfangreichen Impfplan durchlaufen.
In den ersten Tagen bei uns sind sie sehr schüchtern und bleiben am liebsten im Stall sitzen. Ich verstehe das, denn sie waren ja bisher auch gefangen und hatten wenig bis gar keinen Freiraum.

Im Laufe der Jahre, wo sie bei uns in der Freiheit leben, habe ich beobachtet, dass sie nicht jeden Tag ein Ei legen.  Es kann durchaus vorkommen, dass ein Huhn auch mal eine ganze Woche kein Ei hervorbringt. Ein möglicher Grund kann das Futter, die Temperatur oder die Umgebung sein.

Da ich oft mit meinen Hühnern im Garten bei der Arbeit zusammen bin, habe ich ihr Verhalten genau beobachtet. Ein Huhn ist fleißig. Es steht morgens auf und geht treu zur Arbeit. Es warnt die Herde bei Gefahr und geht zum Ei legen in den Stall und freut sich, wenn es gelegt wurde. Ein Huhn liebt es, wenn es sich mit Sand einreiben kann, um dann das Ungeziefer aus dem Gefieder loszuwerden. Da das Huhn eigentlich rund um die Uhr pickt, hat es keine Zeit, um eine Toilette aufzusuchen und hinterlässt somit relativ unkontrolliert seine Notdurft.

Abends, wenn es dann dunkel wird, geht das Huhn in den Stall und setzt sich am liebsten oben auf die Stange und ruht sich aus. Im Stall ist es dann sehr leise, den die Ruhe wird benötigt, um neue Kraft zu schöpfen. Ein Huhn benötigt am Tag mindestens elf Stunden Licht, Wasser, Körnerfutter und Hennenmehl. Am liebsten isst ein Huhn eingeweichtes Brot oder Regenwürmer.

Ich bin sehr dankbar für meine Hühner. Sie haben von mir keinen Namen bekommen. Ein Name ist nicht wichtig. Entscheidend ist bei einem Huhn, dass es ihm gut geht und es so oft es möchte ein Ei legen darf.
Unsere Nachbarn freuen sich über die Eier sehr, denn sie stammen von glücklichen Hühnern und färben den Pannenkuchenteig in einem leuchtenden Gelb ein.

In meinem Beruf oder in meiner Verantwortung als Familienvater wird auch von mir viel erwartet. Ich denke, es ist gut, sich daran zu erinnern, dass es auch bei uns Menschen Momente gibt, wo wir kraftlos sind und eine Zeit der Stille benötigen. Auch wir Menschen können nicht immer die gleiche Leistung abrufen, auch wenn es von uns täglich unbewusst erwartet wird.

Ich bin dankbar für das Projekt „Zeit der Stille“, weil es hilft, das eigene Denken und Handeln zu hinterfragen.

Stille Zeit mit Gott

Meine Schulzeit verlief holprig. Bereits in der Grundschule musste meine Mutter in regelmäßigen Abständen zum Gespräch kommen. Mal war der Vorwurf, dass ich dem Unterricht nicht folgte und aus dem Fenster schaute oder dass ich mich an jene orientierte, die den Unterricht sabotieren und stören. Tatsächlich wollte ich immer nach Hause gehen.

Auf den Wunsch meiner Mutter hin wiederholte ich die vierte Klasse. Ich bekam neue Mitschüler geschenkt, doch aufgrund meiner schulischen Lücken bekam ich nach der Orientierungsstufe eine Empfehlung für die Hauptschule. Ziemlich schnell bemerkte ich dort, dass ich versagt hatte und am falschen Ort angekommen war.

1988 fand ich zum lebendigen Glauben an Jesus Christus und wechselte in diesem Zuge auf eine christliche Schule. Man vertraute mir und ich durfte auf die Realschule wechseln. Begleitet von viel Nachhilfe im privaten Bereich war es möglich und funktionierte. Da ich ja ein Kind Gottes war, ermutigten mich meine Lehrer und bestätigten meinen Glauben und stärkten mich.

„Patrick, kannst Du bitte das Morgengebet sprechen?“ Anfangs war es eine große Überwindung vor der ganzen Klasse. Dank des neu gegründeten Gebetskreises fiel es mir dann immer leichter.

Da die Schule bisher nicht genehmigt gewesen war, musste ich eine knallharte Realschulprüfung von der Erwachsenenschule absolvieren. Es gab sowohl mündliche als auch schriftliche Prüfungen im Abiturniveau. Nachdem ich bestanden hatte, war ich planlos im Hinblick auf eine Berufsausbildung und machte in einem Krankenhaus in der Pflege meinen Zivildienst.

Auf der Straße traf ich dann Andreas aus meiner Grundschule, und er erzählte mir, dass er Tischler geworden war. Es klang für mich gut und somit machte ich eine dreijährige Ausbildung in einer kleinen Möbeltischlerei.

Nach einem kleinen Exkurs im Berufsleben holte ich mein Fachabitur im Bereich Grafik und Gestaltung nach. Es war lustig, plötzlich wieder die Schulbank zu drücken.

Da ich bisher nicht hinreichend Erfahrungen als Tischler sammeln konnte, ging es mit den Ängsten los. Ich war doch Tischler, doch so richtig Ahnung hatte ich von dem Beruf nicht.
In meiner Ausbildung in der Tischlerei durfte ich viel lernen. Mir wurde viel gezeigt und sie waren sehr freundlich zu mir gewesen. Das selbstständige Arbeiten traute ich mir allerdings kaum zu.
Jeden Tag fuhr ich mit Ängsten zur Arbeit und war daher völlig verkrampft und nahezu unbrauchbar.

Glücklicherweise durfte ich nach ein paar Kündigungen den Beruf wechseln und wurde Küchenplaner. Später gründete ich meine eigene Firma für den Bereich Mediengestaltung und konnte über diesen Weg meine Vergangenheit begraben.
Noch heute habe ich ein großes Herz für Menschen, die in ihrem Beruf nicht glücklich sind oder sie durch eine Kündigung oder gar einen Fehler verloren haben.

Ich danke meinem himmlischen Vater, dass er mich bis heute durch getragen hat. Ohne seine Hilfe wäre ich schier in meiner Schulzeit und im Beruf verzweifelt.
Stille Zeit mit Gott

Internetseiten gestalte ich schon seit vielen Jahren. 2014 habe ich mich dann dazu entschieden, es als Kleingewerbe anzumelden. Ich erinnere mich noch ausgezeichnet daran, dass ich meine ersten Projekte ehrenamtlich anbot, um Erfahrungen zu sammeln. Es machte mir Freude, Neues auszuprobieren und mich zu versuchen. Als ich dann 2014 meine Firma gründete und meinen ersten kommerziellen Auftrag bekam, war ich schon sehr aufgeregt.

Plötzlich wurde ich für etwas bezahlt, was mir auch so einfach Freude bereitete. Von meiner ersten Gage kaufte ich mir meinen ersten IMAC und war total happy.  Es war plötzlich möglich, mir meine ganzen kleinen und großen Wünsche zu erfüllen. Es fühlte sich für mich richtig an, weil ich auch dafür gearbeitet hatte.
Im Laufe der Zeit bekam ich immer mehr an Aufträgen und mein Konto füllte sich rasant. Damals glaubte ich, mich immer belohnen zu müssen und erfüllte mir immer und immer wieder Wünsche beliebiger Art. Ich konnte es mir einfach erlauben.

Ich bemerkte jedoch nach einiger Zeit, dass ich ständig neue Wünsche hegte. Ich ging also zu meinem Konto und hob Geld ab. Rollte es ein mit einem Gummiband und steckte es in einen kleinen Kulturbeutel mit Reißverschluss. Damals gab es mir ein Glücksgefühl, denn ich stellte für mich fest, dass es den gleichen Effekt hatte. Ich brauchte mir plötzlich nicht mehr irgendwelches Zeug kaufen, um mich selbst für meine Arbeit zu belohnen.

Ich weiß, es klingt vollkommen verrückt, doch, ohne dass ich es damals wollte, machte ich über diesen Weg eine Therapie. Nach kurzer Zeit bekam wieder mal ein Honorar, hob einen Teil ab und steckte es in den Kulturbeutel und stellte mir vor, dass ich mir etwas gekauft hatte. Es ging eigentlich immer so weiter, bis der Reißverschluss nicht mehr zu ging und ich auf eine kleine Biotonne wechselte.
Woche für Woche und Monat für Monat machte ich meine Rollen und warf sie in die kleine Biotonne. Ich weiß, es klingt vollkommen irre. Im Laufe der Zeit interessierte mich es auch gar nicht mehr, wie viel Geld ich gesammelt oder gar gespart hatte. Ich warf es rein und gut war.

Bis es zu einem anderen Zeitpunkt mal wieder Weihnachten war. Plötzlich packte mich ein fürchterlich schlechtes Gewissen. Was hatte ich nur getan? Meine Frau und die Kinder wussten wohl von meinem Geschäftskonto, doch nichts von meiner heimlichen Therapie von dem „Kaufen und Belohnen“ loszukommen. Ich meine, ich tat doch nichts Verbotenes. Ich rollte es ja einfach nur zu Bündeln ein und warf es in die Tonne.

Ich entschied mich, damit aufzuhören und kippte Heiligabend den ganzen Inhalt vor der Familie auf den Wohnzimmertisch. Die Rollen rollten über den Tisch und auf den Fußboden. Papa, wo kommt denn das ganze Geld her? Meine Frau dachte, ich hätte etwas Illegales gemacht. Mit Tränen in den Augen sagte ich, dass ich über diesen Weg versuchte vom Kaufen und Belohnen loszukommen. Ich erklärte, dass ich mir jedes Mal vorstellte, etwas gekauft zu haben und warf dann das Geld in die Tonne.

„Das ist doch vollkommen irre!“, sagte meine Frau zu mir. Bei den Kindern leuchteten die Augen. So viele Dinge kann man doch damit kaufen. Ich sagte ja, aber es macht nicht zufrieden und glücklich. Ich bin froh, Euch davon erzählt zu haben. Meine Frau sagte: „Ja, dann mach mal mit uns was Schönes. Du hast doch dafür gearbeitet, es ist Dein Geld.“ Ich erklärte, dass ich damit nichts mehr anfangen konnte und es mir einfach nur Freude machte anderen zu helfen. Ja, aber es ist doch normal, dass man etwas dafür bekommt.

In der Zeit danach gab ich das Tonnenprojekt auf. Es war auch immer komisch, wenn man das Geld aus der Tonne versuchte einzusetzen, weil es sich immer wieder einrollte.  Ich entschied mich dazu, es nicht mehr abzuheben, sondern einfach dort zu lassen. Später hatte ich dann immer noch den Drang, mich mit materiellen Dingen zu belohnen. Mir war wohl bewusst, dass das auch das Wirtschaftsprinzip ist. Man arbeitet und ist kaputt, man entwickelt Wünsche und kauft und es geht immer und immer wieder so weiter.

Heute denke ich da anders drüber. Man sollte sein Herz nicht an materielle Dinge heften. Wir sind nur Verwalter. Alles, was wir haben oder besitzen, gehört uns eigentlich nicht. Wir sollen treu Verwalter sein. Wir sollen nicht wie der Kornbauer Schätze sammeln, sondern Schätze im Himmel schaffen, die nicht von Rost oder Motten zerfressen werden. Ich bin dankbar für die grüne Biotonne. Über diesen Weg konnte ich mich von Gott verändern lassen. Ich kann heute dankbarer durchs Leben gehen und bin froh, dass mein Herz nicht mehr für den Mammon schlägt.

 

Mam·mon
/ˈmamɔn,Mámmon/ Substantiv, maskulin [der] meist abwertend oder scherzhaft Geld (als ein materielles, im Gegensatz zu geistigen Interessen stehendes, negativ angesehenes Bedürfnis)
"dem Mammon nachjagen"

Lukas 16:13 Kein Knecht kann zwei Herren dienen; entweder er wird den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird an dem einen hängen und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.

Geschichten aus dem Leben
Schlagwörter: SterbenΙTodΙTodesanzeige

Der Tag, an dem ich die Todesanzeige meiner Mutter fand.

Sonntags bin ich immer nach Bremen gefahren, um meine Mutter Renate zu besuchen. Nach dem Gottesdienst erwartete sie die Kinder und mich zum gemeinsamen Mittagessen. Das Ganze hatte nur ein Problem. Sobald ich Ihre Türschwelle betrat, packte mich eine ungeheure Müdigkeit. Direkt nach dem Essen fragte ich dann immer, ob ich mich ins Bett legen darf. Sie deckte mich dann liebevoll zu und ich schlief sofort ein.

Nach etwa einer Stunde kam ich dann gut ausgeruht, mit etwas Schlaf in den Augen in die Küche und sie spielte dann immer mit den Kindern Gesellschaftsspiele. „Oma, Du bist dran …“ Ich genoss jene Zeit sehr, weil die Kinder dann immer viel Zeit mit der Oma hatten.

Manchmal besuchte ich sie auch allein und dann sprachen wir viel über unseren gemeinsamen Glauben und Jesus Christus. So ging es eigentlich Woche für Woche, bis ich eines Tages etwas früher in ihre Wohnung kam. Es war immer alles hervorragend aufgeräumt und plötzlich sah ich auf ihrem Schreibtisch Ihre vorbereitete Todesanzeige. Das Datum war bislang nicht ausgefüllt, aber alles andere war vorbereitet. „Renate Poppe lebt!“ Als ich es las, schossen mir sofort die Tränen in die Augen und ich musste weinen.

Als sie dann später in ihre Wohnung kam, fragte sie mich, ob ich geweint hätte. Ich schämte mich etwas und sagte: „Aus einem unbekannten Grund sind Pollen in der Luft.“ — Na, dann ist doch gut, sagte sie.
Am liebsten aß ich bei Ihr Kotelett. Manchmal 2–3 frisch paniert. Beim Essen sprachen wir dann über die Anzeige und sie sagte zu mir:

Wenn Du traurig bist, wenn ich gestorben bin, dann zieh’ ich Dir die Ohren lang“.  — meine Mutter mochte es patu nicht, wenn wir Kinder traurig waren. Tatsächlich ist sie dann ein paar Monate später heim gegangen. Ich sagte zu Ihr: „Mama, wir sehen uns wieder!“ . Wir werden den TOD nicht schmecken (Matthäus 16:28).


Hier nun die Anzeige:

Geschichten aus dem Leben
Ich kann mich noch sehr genau an den Geruch erinnern. Es war an dem Abend vor unserem Umzug aus meinem Elternhaus. Die Möbel und die Umzugskartons waren gepackt und alles war vorbereitet. In Stade hatten wir eine kleine Wohnung angemietet und wollten am nächsten Tag umziehen.

Wir befanden uns im ersten Stockwerk meines Hauses und stellten uns die Frage, woher der Geruch stammt. Ich machte die Tür auf und mein Bruder kam uns entgegen und sagte: „Macht Euch keine Sorgen…. das Feuer ist aus!“ Ich lief die Treppe herunter und es war überall Rauch und unsere Küche war komplett schwarz. 🙂

Mein Bruder hatte sich Kartoffelpuffer gemacht und lief dann zum Telefon. Es hatte dann wohl etwas länger gedauert und das Öl auf dem Herd geriet in Brand. In seiner Panik löschte er es dann mit unserer Wachstischdecke, was wiederum für den kaum auszuhaltenden Qualm und Ruß sorgte.


Wir Menschen neigen dazu, Fehler zu machen. Wir vergessen Dinge und es braucht dann viele Monate, bis die Dinge wieder in Ordnung gebracht werden können. Mein Bruderherz hatte danach sehr aufwendig und liebevoll renoviert. Vermutlich hätten wir noch die alte Küche bis zum heutigen Tag, doch so ist es NEU geworden.

Stille Zeit mit Gott

Meine Eltern lebten damals in der Luchtbergstraße in Bremen. Sie hatten bereits eine Tochter (5 Jahre) und zwei Jungs (Zwillinge 3 Jahre). Meine Mutter war damals sehr ängstlich und mit der Familiensituation am Limit der Belastbarkeit.

Mein Vater sagte eines Tages zu meiner Mutter: „Ich hänge Dir die Pillen direkt über der Waschmaschine an einem Nagel auf, dann kannst Du es nicht vergessen sie zu nehmen. Wie Gottes Führung so spielte, hielt der Nagel nicht und die Palette mit den Verhütungstabletten fiel hinter die Waschmaschine. Da die Waschmaschine so schwer war, hatte mein Vater keine Lust sie abzurücken und sagte: „Dann passen wir halt in Zukunft auf und rechnen mit!“

Später nannte er mich „den schönsten Rechenfehler“ oder das Waschmaschinenkind. Mein Vater hat diese Geschichte schon sehr vielen Freunden erzählt und darum mache ich es auch hier öffentlich. Ich bin ihm nicht böse darüber und ich denke dann gerne an Zacharias (Lukas 1:5-8). Auch seine Freude war damals grenzenlos, dass er einen Sohn geschenkt bekommen hatte.


In der Gesellschaft ist die Pille bei den vielen Verhütungsmethoden anerkannt. Bei Gott ist kein Ding unmöglich (Lukas 1:37). Auch eine Unfruchtbarkeit ist für den Vater keine Hürde. Ich bin dankbar dafür, dass mir meine Mutter immer vom Glauben erzählte, obwohl sie damals noch auf der Suche nach Gott war. Meine ganze Familie wurde später errettet und ich habe wunderbare Geschwister geschenkt bekommen. Heute bin ich selbst Vater von zwei wunderbaren Kindern.

 

🙏🏻 Amen.

Geschichten aus dem Leben

Eine Kündigung ist etwas ganz Natürliches. Man beendet offiziell ein Arbeitsverhältnis und etwas Neues beginnt.

Ich arbeitete damals in einer kleinen Tischlerei und war allein in der Werkstatt. Nachdem ein paar Stunden vergangen waren, kam mein Chef durch die Tür und legte mir einen weißen Briefumschlag auf die Maschine. „Du kannst es in Ruhe öffnen, wenn ich gleich wieder gehe“, sagte er. Ich war in jenem Moment sehr aufgeregt und gespannt zugleich, denn bereits am nächsten Tag wollte ich beim Standesamt mein JA WORT geben.

Als mein damaliger Chef ging, machte ich vorsichtig den sehr schlichten Briefumschlag auf und las. Fristlose Kündigung. — Pack deine Sachen. Bringe den Wagen zur Garage. Wir sprechen später.

In jenem Moment weinte ich bitterlich. Ich wollte doch heiraten. Jetzt ist alles verloren, dachte ich. Ich rief meine Frau an und wir trafen uns an der Garage. Sie sagte: „Mache dir keine Sorgen!“ — Wir werden schon etwas Neues für dich finden und jetzt wird erst mal geheiratet.


Es ist nun schon viele Jahre her. Aus heutiger Sicht bin ich endlos dankbar für dieses wunderbare Hochzeitsgeschenk. Ich durfte die Frau meines Lebens heiraten und einen ganz neuen Beruf erlernen. Ich werde nicht wieder in die Tischlerei zurückkehren, obwohl ich auch dort gerne gearbeitet habe.

🙏🏻 Amen.